Mikrobiologische Tests in der Parodontitisbehandlung

0
© bilderzwerg/ Fotolia

Parodontitis, auch Parodontose, ist eine bakteriell bedingte Entzündung des Zahnhalteapparates, das aus Bindegewebe, Zahnfleisch und Kieferknochen besteht. Unbehandelt kann die Entzündung zu einer unwiderruflichen Zerstörung des Zahnbetts und damit einen Verlust der Zähne führen. Neben einer gründlichen Zahnreinigung kann in besonderen Fällen eine Antibiotika-Therapie notwendig werden.

Herkömmliche Behandlung

Bei einer Entzündung des Zahnfleischs löst sich dieses vom Zahn und zieht sich zurück – der Zahnhals steht frei und es bilden sich sogenannte Zahnfleischtaschen. Meist genügen intensive Reinigungsmaßnahmen in den Zahnfleischtaschen und gegebenenfalls chirurgische Taschenkorrekturen, um den Krankheitsverlauf zu stoppen. Bei besonders hoher Bakterienzahl oder ungünstigen Bakterienkombinationen reichen diese Maßnahmen nicht mehr aus und eine Antibiotika-Therapie wird unverzichtbar.

Mikrobiologische Tests

Um eine gezielte und wirksame Antibiotika-Therapie durchzuführen ist eine Analyse der Bakterien notwendig. Diese werden aus den Zahnfleischtaschen entnommen und im Labor untersucht. Die Ergebnisse entscheiden über die weiteren Behandlungsmethoden und die Wahl des passenden Antibiotikums. Eine zweite Probe ist nach erfolgter Therapie für die Beurteilung des Behandlungserfolges sinnvoll.

Anwendungsgebiete

Eine mikrobiologische Untersuchung ist immer dann sinnvoll, wenn die Notwendigkeit für eine antibiotische Therapie gegeben ist. Die Behandlung kann in jeder zahnärztlichen Praxis erfolgen und ist bei folgenden Krankheitsbildern notwendig:

  • Aggressive Parodontitis. Sie tritt oft bereits in jungen Jahren auf und führt zu einem schnell fortschreitenden Knochenverlust
  • Schwere chronische Parodontitis. Langsamer, aber fortgeschrittener Abbau des Zahnhalteapparates
  • Fälle, bei denen trotz herkömmlicher Parodontitisbehandlung ein Fortschreiten des Knochenabbaus nicht verhindert wurde
  • Mittelschwere bis schwere Parodontitis mit gleichzeitigem Vorliegen einer allgemeinen Erkrankung oder Schwächung der Immunabwehr durch eine chronische Erkrankung (z.B. bei Diabetes mellitus)

Vorbeugung

Um einer Parodontitis vorzubeugen ist eine tägliche, umfassende Zahnreinigung wichtig. Auch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt sollten wahrgenommen werden. Dieser kann eine Parodontitis frühzeitig erkennen und Zahnstein beseitigen, der das Bakterienwachstum begünstigt. Eine regelmäßige, professionelle Zahnreinigung kann die Zähne gründlich von Belägen befreien. Bei Rauchern ist das Risiko an Parodontitis zu erkranken bis zu sechsmal höher – ein Grund mehr, mit dem Rauchen aufzuhören!

Bildquelle: © bilderzwerg | Fotolia

[at_widget specialty=“1″ description=“Buchen Sie schnell und unkompliziert Ihren Wunschtermin direkt online. Geben Sie dazu einfach Ihren Standort an und starten Sie die Zahnarzt-Suche.“ button=“Zahnarzt finden“ ]

Keine Kommentare

Kommentieren Sie den Artikel