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Werbung auf Google (Google Ads) und Facebook machen mittlerweile weltweit einen großen Teil der Marketingausgaben aus. Laut einem Bericht in The Guardian geht aktuell rund ein Fünftel aller Marketinginvestitionen an die beiden Internetgiganten. Doppelt so viel wie vor fünf Jahren. Bezahlte Werbung, auch SEA (Search Engine Advertising) genannt, ist also kein flüchtiger Trend. Wer heutzutage von Kunden gesehen werden will, muss sich irgendwann überlegen, ob er Geld in Google Adwords (oder ähnliche Plattformen) investieren möchte.

Doch welche Faktoren muss man dabei als Mediziner beachten? Welche gesetzlichen Richtlinien gilt es zu befolgen und welche Anfängerfehler sollte man vermeiden? Heute gehen wir diesen Fragen auf den Grund.  

Allgemeines zu Google Ads

Als allererste Regel sollten Sie beachten, dass Ihre SEA-Texte kurz gehalten werden. Sie kennen das wahrscheinlich aus eigener Erfahrung bei Google: Man fliegt relativ schnell über Werbespots und hat wenig Zeit, um sich mit langatmigen Texten auseinander zu setzen. Aus diesem Grund sollte die Überschrift prägnant und ansprechend sein, sodass Besucher gerne weiterlesen möchten.

Ferner bestehen diverse Möglichkeiten bei der Auswahl von Keywords. Google bietet die Möglichkeit, die Angabe des Keywords zu spezifizieren. Hierbei kann zwischen weitgehend, modifiziert weitgehend, Wortgruppe und genau passend gewählt werden. Diese versteht man am Besten anhand eines Beispiels. Wenn Sie das Keyword Schuh als weitgehend kategorisieren, dann würde Google ähnliche Begriffe, beispielsweise Stiefel, Hausschuhe oder Tauchschuhe, ebenfalls einschließen. Besonders im medizinischen Bereich kennen Suchende nicht immer den treffende Fachbegriff. Dementsprechend ist es sinnvoll, Keywords als weitgehend zu kategorisieren, um eine Bandbreite von Interessenten zu erreichen.

Nachdem Sie Ihren Text geschrieben haben, ist die Arbeit jedoch noch nicht getan. Dieser muss weiterhin regelmäßig getestet werden. Das macht man, indem man zwei Anzeigen gegeneinander schaltet. Dabei sollten Sie allerdings die Anzeigenrotation auf unbestimmt stellen, sodass Sie (und nicht Google) entscheiden, welche Anzeige läuft. Beachten Sie, dass diese Aufgabe immer wieder durchgeführt werden muss — selbst, wenn Sie eine Anzeige gefunden haben, die gut funktioniert, wird es nicht immer so bleiben.

Was ist besonders bei Medizinern?

Anders als bei Schuhverkäufern, gibt es einige Richtlinien, die für Mediziner relevant sind. Zum einen muss Werbung für Arzneimittel von Pflichtangaben (z.B. “Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie..”) begleitet werden. Verschreibungspflichtige Arzneimittel dürfen außerdem außerhalb von Fachkreisen nicht beworben werden.

Auch der Ton und der Umfang des Textes müssen strengen Regeln konform bleiben. In dieser Hinsicht darf generell kein medizinisch-gesundheitlicher Bezug in Werbung genommen werden (z.B. „Ihre Kopfschmerzen verschwinden garantiert!“)

Verboten sind: verdecktes Sponsoring, Werbung für in Deutschland nicht zugelassene Arzneimittel und unlauterer Wettbewerb.

Bei so vielen Vorschriften kann man sich schon denken: “Na, was ist überhaupt erlaubt?”. Zum Glück lautet die Antwort: Relativ viel. Seit 2012 darf man außerhalb von Fachkreisen für nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel und Therapien mit Gutachten, Zeugnissen oder mit fachlichen Veröffentlichungen werben. Ferner sind Veröffentlichungen erlaubt, die dazu beitragen, dass Patienten gewisse Krankheitsbilder selbst erkennen können.

Umdenken

Als Mediziner muss man anders denken als die meisten Anbieter. Dementsprechend funktionieren klassische werbliche Wordings zum Beispiel nicht. Wortkombinationen wie “Hilft garantiert” und ähnlich erfolgversprechende Sätze sind untersagt und wirken unseriös. Wer es aber schafft, sich innerhalb dieses Rahmens kompetent und transparent zu präsentieren kann sich über die Vorteile der Internetwerberevolution freuen.