Wie gesund sind Obst und Gemüse mit Schale wirklich?

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Experten sind sich in Sachen Nährwert einig: In der Schale von Obst und Gemüse stecken die meisten Vitamine! Anhänger der sogenannten „Instinkto-Bewegung“ essen sogar Mangos oder bestimmte Avocado-Sorten mit Schale und schwören auf die gesundheitlichen Vorteile. Das Problem bei Obst und Gemüse aus herkömmlichem Anbau ist die Verwendung zahlreicher Pestizide, die sich in der Schale anreichern und im schlimmsten Fall heftige allergische Reaktionen auslösen. Der gesunde Snack wird so schnell zum Chemiecocktail!

Vor allem Kernobst und Gemüse aus anderen EU-Ländern werden mit einer künstlichen Wachsschicht haltbar gemacht und – ganz nach dem Motto “Das Auge isst mit” – aufpoliert. Betroffen sind davon besonders Salatgurken und die Apfelsorte „Ambrosius“. Das Wachs ist zwar nicht unbedingt gesundheitsschädlich und lässt sich mit fließendem Wasser und Küchentuch leicht entfernen, sonderlich appetitlich ist es aber auch nicht. Wer auf Nummer sicher gehen will sollte etwas tiefer in den Geldbeutel greifen, und gleich auf Ware mit Biozertifizierung setzen. Hier sind chemische Dünger, Spritzmittel und Wachstumshormone schon im Anbau verboten.

Apfel-, Birnen- und Pfirsichschale ist besonders gesund!

Gerade die Schale von Äpfeln enthält im Vergleich zum Fruchtfleisch 70 Mal mehr Quercetin. Dieser Pflanzenstoff wirkt sich positiv auf die Darmflora aus und hilft sogar, Krebs vorzubeugen. Außerdem enthält die Apfelschale die entzündungshemmende Ursolsäure, die für gesunde Muskeln sorgt, einem erhöhten Cholesterinspiegel vorbeugt und die Kollagenproduktion fördert. Was so mancher nicht weiß: Der Vitamin-C-Gehalt der Birnenschale ist höher als der des Fruchtfleisches selbst und wirkt antioxidativ. Die löslichen Ballaststoffe bringen die Verdauung auf Trab und haben eine ähnlich krebshemmende Wirkung – ein weiterer Grund das Schälmesser in der Schublade zu lassen.

Auch Trauben sind kleine Nährstoffwunder: Die wertvollen Flavonoide, Anthocyane, insbesondere Resveratrol, stecken vor allem in Haut und Kernen. Nicht nur die stark antioxidative Wirkung ist bemerkenswert – auch dienen sie der Herz-Kreislauf-Gesundheit und dem Schutz der Blutgefäße.  

Was hilft gegen Rückstände von Pestiziden?

Natürlich kann man nicht viel gegen Pestizide tun, die im Fruchtfleisch gebunden sind. Für die oberflächliche Entgiftung helfen aber altbekannte Hausmittel: Natron und Essig! Eine Reinigungslauge lässt sich ganz einfach in zwei Schritten herstellen:

  1. Auf einen Liter Wasser gibt man 0,25 Liter Essig – bei größeren Mengen gilt immer ein Verhältnis von 4:1 (4 Teile Wasser und 1 Teil Essig).
  2. Pro Liter Wasser gibt man ein Teelöffel Natron und den Saft einer halben Zitrone hinzu.

Anschließend lässt man das Obst für 20 Minuten in der Lauge einweichen. Die ausgeschwemmten Schadstoffe legen sich als durchsichtiger Film auf der Wasseroberfläche ab. Nach dem Detox kann man Obst und Gemüse gründlich abspülen und mit einer Bürste und Küchenpapier abreiben. Bei besonders belasteten Sorten (vor allem aus spanischer Produktion) sollte man die erste Schicht der Schale vorsichtig mit einem Messer abreiben.

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