Was sind Adaptogene und funktionieren sie wirklich?

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Sie stehen im Supermarkt an und Murphys Gesetz tritt wieder in Kraft: Nur eine Kasse ist offen. Während die Schlange sich bis in die Tiefkühlabteilung streckt raucht Ihr Kopf schon. Oder vielleicht ist die Situation eine andere. Sie haben morgen einen wichtigen Arbeitstermin und Ihr einjähriges Kind schläft noch nicht die Nacht durch. Der Kleine ist zwar unschuldig, aber diese Schreiattacken scheinen Ihnen immer böswilliger zu sein.

Was auch immer der Auslöser sein mag, emotionaler und körperlicher Stress – egal wodurch er ausgelöst wird – manifestiert sich ähnlich bei uns allen. Die Pflanzenstoffe Adaptogene sollen unserem Körper dabei helfen, sich an erhöhten Stress anzupassen. Aber funktionieren sie wirklich oder sind sie nur teure Placebos?

Was macht Stress mit uns?

Heutzutage kennt jeder von uns stressige Situationen, manche sogar intensiver als andere: Fast 25 Prozent aller Deutschen leiden unter chronischem Stress. Die Reaktionen des Körpers auf Stress lassen sich bis in die Steinzeit zurückführen. Gefährliche Situationen mobilisierten uns damals zum Kampf oder zur Flucht, je nachdem was für unsere Überlebenschancen entscheidend war. Das sympathische Nervensystem wurde stimuliert, Hormone wie Noradrenalin, Adrenalin und Cortisol auszuschütten. Herzfrequenz, Puls und Atemfrequenz wurden ebenso in die Höhe getrieben. Heute stellen typische Stressauslöser keine körperliche Bedrohung mehr dar, trotzdem reagiert unser Körper noch ähnlich.

Deutlich mehr Energie wird benötigt, um den Körper in diesem intensiven Bereitschaftszustand zu halten. Kommt das zu häufig vor, wird Stress chronisch und die Regulationsprozesse des Organismus (Homöostase) geraten durcheinander. Am Ende wird man anfälliger für Krankheiten und leidet unter Konzentrationsschwäche.

Wie wirken Adaptogene gegen Stress?

Sobald Stresshormone mit erhöhter Frequenz ausgeschüttet werden, ist ein verschlechtertes Wohlbefinden das Endergebnis. Dies geht aus einer Studie des European Archives of Psychiatry and Clinical Neuroscience hervor. Adaptogene wirken in diesem Zusammenhang beruhigend, denn sie lindern das aufgedrehte Stressgefühl. Mit Hilfe dieser Pflanzenstoffe kann der Körper sich besser anpassen — deswegen der Name Adaptogene (“Adapt” stammt aus dem lateinischen für Anpassung). Diese heilsame Wirkung der Adaptogene wurde 2010 von einer schweizer Studie bestätigt.

Die Pflanzenstoffe setzen bei der sogenannten Homöostase an. Mit anderen Worten: Sie helfen bei der Regulierung des Hormonhaushalts, pH Werten, und dem Kreislauf. Wenn Stress droht, das Gleichgewicht im Körper zu stören, verhindern Adaptogene krankmachende Reaktionen.

Die besten Adaptogene

Ginseng gehört zu den beliebtesten und effektivsten Adaptogenen. Ginsenoside sind die darin enthaltenen Stoffe, die die Wurzel so wirkungsstark macht. Ginsenoside sind verantwortlich für die entzündungshemmenden, krampflösenden und blutdrucksenkenden Eigenschaften von Ginseng. Je höher die Konzentration von Ginsenosiden umso hochwertiger ist das Exemplar — in Deutschland ist eine Konzentration von 1,5 Prozent meist Standard, wobei die Weltgesundheitsorganisation WHO um die 2 Prozent empfiehlt.

Rosenwurz ist ein weiteres Adaptogen, wofür immer häufiger geworben wird. Und zwar mit gutem Grund. Rosenwurz wird bereits regelmäßig in Russland und China zur Stressminderung genutzt. Im Jahr 1969 wurde Rosenwurz sogar fest in die offizielle russische Schulmedizin eingeführt. Das sowjetische Gesundheitsministerium empfahl den Einsatz von Rosenwurz bei chronischer Müdigkeit, Infektionen und psychiatrischen Problemen.

Und Sie?

Haben Sie Adaptogene schon ausprobiert? Haben sie Ihnen bei Ihrem Stress geholfen? Wir wollen von Ihnen hören!

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