Diabetes mellitus Typ 1 – Ursachen, Symptome und Behandlung

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Diabetes mellitus, umgangssprachlich auch Zuckerkrankheit genannt, ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel (Hyperglykämie) führt. Um weitere Folgeerkrankungen zu verhindern ist es wichtig, rechtzeitig mit einer geeigneten Therapie zu beginnnen. Hier erfahren Sie mehr über die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten der Diabetes Typ 1 Erkrankung.

Der Zuckerstoffwechsel

Traubenzucker (Glukose) ist einer der wichtigsten Energielieferanten des Körpers. Sowohl Gehirn- als auch Muskel- und Fettzellen werden vom Körper konstant mit Glukose versorgt. Dazu versucht der Körper eine ausreichende Konzentration von Zucker im Blut aufrechtzuerhalten, den sogenannten Blutzuckerspiegel. Er schwankt zwar im Laufe des Tages, liegt aber in etwa zwischen 80 und 120 Milligramm pro Deziliter.

Glukose wird über die Nahrung aufgenommen und gelangt schließlich ins Blut. Damit die Zellen damit versorgt werden können, muss das Hormon Insulin gebildet werden, das den Transport des Zuckers vom Blut in die Zellen möglich macht. Ohne Insulin bleibt die Glukose im Blut – die Zellen werden nicht mit Energie versorgt und der Blutzuckerspiegel steigt. Bei einer Diabeteserkrankung ist dieser Transport gestört, so dass es zu einer Erhöhung des Blutzuckerspiegels kommt.

Verschiedene Formen von Diabetes

Neben Typ-1-Diabetes wird noch unterschieden in Typ-2-Diabetes, das den Großteil aller Diabetiker betrifft, sowie der Schwangerschaftsdiabetes und einigen weiteren selteneren Diabetes-Formen.

Ursachen und Risikofaktoren

Typ-1-Diabetes betrifft etwa fünf Prozent aller Diabetiker und tritt bereits im Kindesalter auf. Dabei handelt es sich im Gegensatz zu Diabetes Typ-2 um eine Autoimmunerkrankung, die durch verschiedene Faktoren begünstigt werden: in vielen Fällen tragen Typ-1-Diabetiker spezielle Marker auf ihren weißen Blutkörperchen, so dass man von einer genetischen Veranlagung ausgeht, die das Risiko an Diabetes zu erkranken, erhöhen.

Zusätzlich zur genetischen Veranlagung geht man davon aus, dass bestimmte Viruserkrankungen den Ausbruch der Krankheit begünstigen. Dazu gehören Mumps- und Rötelviren. Aber auch bestimmte Chemikalien oder Giftstoffe kommen als Risikofaktoren in Frage.

Typ-1-Diabetes – Autoimmunerkrankung

Durch die genannten Risikofaktoren bildet das körpereigene Abwehrsystem Antikörper gegen Zellen der Bauchspeicheldrüse, die das Insulin produzieren. Schließlich liegt ein absoluter Insulinmangel vor, der nur durch äußere Gabe von Insulin behoben werden kann.

Symptome

Die typischen Beschwerden von Diabetes treten erst auf, nachdem etwa 80 Prozent der insulinbildenden Zellen zerstört wurden. Dann kann es zu

  • Starkem Durst
  • Heißhunger
  • Sehstörungen
  • Anfälligkeit für Infekte
  • Mattigkeit, Abgeschlagenheit
  • Vermehrtem Wasserlassen
  • Juckreiz

kommen. Zwischen dem Beginn der Krankheit und dem Ausbruch der Symptome können Wochen bis Jahre liegen. Treten die Symptome auf, so sind sie meist stark ausgeprägt. Durch extrem hohe Blutzuckerwerte können Betroffene in ein diabetisches Koma verfallen. Die Anzeichen dafür sind Bewusstlosigkeit und ein typischer Geruch nach Aceton in der Ausatemluft.

Diagnose

Bei Verdacht auf Diabetes misst der Arzt als erstes den Blutzuckerwert anhand eines einfachen Bluttests. Ist unsicher, ob es sich um Typ-1 oder Typ-2 handelt, kann dies anhand eines weiteren Bluttests auf spezifische Antikörper, festgestellt werden.

Behandlung

Da bei Typ-1-Diabetes ein absoluter Insulinmangel vorliegt, also zu wenig bis gar kein Insulin mehr im Körper gebildet wird, müssen Betroffene lebenslang Insulin spritzen. Dabei stehen Normalinsulin als auch Insulinanaloga zur Verfügung. Die Möglichkeit einer oralen Gabe von Insulin gibt es bisher noch nicht.

Vererbung

Sind Vater oder Mutter an Typ-1-Diabetes erkrankt so wird die Erkrankung mit einer Wahrscheinlichkeit von zwei bis fünf Prozent an die nachfolgende Generation vererbt. Leiden beide Elternteile an der Erkrankung, so steigt die Wahrscheinlichkeit auf bis zu 20 Prozent.

 

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