Ist es möglich, sich den Schlaf abzugewöhnen?

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Kann man sich den Schlaf abgewöhnen?

Es fing an als kleines Experiment. Akshat Rathi, Doktorand der Oxford University, und sein Mitbewohner konnten den vielen beruflichen sowie persönlichen Herausforderungen des Uni-Lebens nicht mehr gerecht werden. Also schauten sie, welche Bereiche ihres Alltags effizienter gestaltet werden können. Weniger arbeiten ging nicht. Sich weniger mit Freunden treffen wollten sie nicht. Also zielten sie auf den Zeitvertreib, der ein Drittel unserer Lebenszeit verschlingt: der Schlaf.

Das Ziel war es, nicht mehr acht Stunden Schlaf am Stück zu benötigen. Rathi wollte nach dem sogenannten “Dymaxion” Modell leben, das nur 30 minütige Nickerchen alle sechs Stunden vorschreibt. Er fand die Idee ziemlich extrem, wollte sie aber trotzdem ausprobieren. Bewaffnet mit Weckern legte er los während er, wie ein guter Wissenschaftler, die Geschehnisse akribisch protokollierte.

Schon nach 36 Stunden zeigten sich die ersten Probleme. Sein Mitbewohner konnte sich einfach nicht wach halten und gab gleich auf. Rathi hielt aber durch. Nach drei Wochen konnte er tatsächlich mit kurzen Powernaps erfrischt aufwachen und produktiv sein.

Für die Meisten von uns wäre das Dymaxion Modell zu extrem – und ehrlich gesagt, etwas unnötig. Selbst die sehr Beschäftigten unter uns wären mit ca. sechs Stunden am Tag zufrieden. 97-99 Prozent der Menschheit braucht mindestens sechs Stunden Schlaf, um normal in der Welt zu leben und zu funktionieren. Das Dymaxion Modell ist allerdings durchaus möglich. So lange man nicht mehr kürzt, kann man mit folgenden Tipps ohne große gesundheitliche Bedenken seinen Schlaf verringern.

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Sport treiben

Wer mit weniger Schlaf funktionieren möchte, muss seinen Körper allgemein stärken. Ganz praktisch betrachtet wären dazu wöchentlich drei bis vier Besuche im Fitnessstudio Minimum. Wichtig dabei ist eine gute Mischung aus Kraft- und Ausdauertraining. Passende Sportarten sind: Joggen, Gewichtheben, Liegestütze und Yoga.

Die Tageszeit kann auch eine wichtige Rolle spielen. Um abends gut schlafen zu können, legt man die Trainingseinheit am besten auf den Nachmittag.

Gesunder Tag = gesunde Nacht

Um besser zur Ruhe kommen zu können, ist es wichtig die Lebensmittel zu kontrollieren, die man einnimmt. Zigaretten und Koffein sollten sofort über Bord geworfen werden. Man kann zwar mit Alkohol schneller einschlafen, allerdings leidet dabei die Qualität des Schlafs. Gleichermaßen sollte man mindestens sechs Stunden vor dem Schlafengehen auf Koffein verzichten. Am Besten genügen Sie sich mit dem morgendlichen Käffchen.

Das in Zigaretten enthaltene Nikotin ist ohnehin schon schädlich für den Körper, aber auch für den Lebensbereich Schlaf gibt es einige Gründe dafür, die Substanz zu meiden. Einer der wichtigsten davon ist die Tatsache, dass Nikotin das Immunsystem schwächt. Als Folge braucht der Körper mehr Schlaf, um sich zu regenerieren – was in diesem Zusammenhang kontraproduktiv wäre.  

Langsam die Stunden reduzieren

Acht oder neun Stunden Schlaf auf sechs zu reduzieren braucht Zeit. Versuchen Sie also allmählich Ihre Zeit unter der Decke zu reduzieren, indem Sie Ihren Schlaf jede Woche um nur 20 Minuten kürzen. Somit würden Sie nach 3 Wochen eine Stunde gewinnen, nach 9 Wochen 3 Stunden und so weiter. Wie bereits erwähnt sollten Sie sechs Stunden Schlaf am Tag allerdings nicht unterschreiten.

Es gibt ein bis drei Prozent der Menschheit, die mit noch weniger auskommen kann. Diese Menschen sind in der Regel schlank, haben viel Energie und sind (nett gesagt) etwas anstrengend. Der Rest von uns muss sich mit dieser Untergrenze zurechtfinden und wohl in anderen Bereichen des Lebens versuchen Zeit-Optimierungen zu schaffen.

 

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