Tattooentfernung – Wege zur Rückkehr zur natürlichen Haut

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Tattooentfernung mit Lasergerät an einem Unterarm, durchgeführt von Fachpersonal mit Handschuhen – roter Lichtpunkt zeigt präzise Anwendung der Lasertechnologie.
Es gibt viele Gründe, die dazu führen können, eine Tattooentfernung durchführen zu wollen. ©uv_group - stock.adobe.com

Tätowierungen gelten in der heutigen Zeit als Ausdruck der individuellen Identität, als Symbol der Liebe zu einem anderen Menschen oder einfach nur als Mode. Allerdings bleibt die Liebe zu dieser besonderen Körperkunst nicht immer ein Leben lang bestehen. Es können Veränderungen im persönlichen Lebensstil, im Beruf oder im Geschmack auftreten, die dazu führen, ein Tattoo wieder entfernen lassen zu wollen.

Im Bereich der Tattooentfernung hat sich inzwischen sehr viel geändert. Mittlerweile stehen moderne Methoden zur Verfügung, mit denen sich gute Ergebnisse erzielen lassen. Nachfolgend wird näher darauf eingegangen, welche medizinischen, technischen und ästhetischen Aspekte dabei zu beachten sind. Dabei wichtig zu wissen: Nicht alle Erwartungen können immer im vollen Umfang erfüllt werden.

Häufige Gründe für eine gewünschte Tattooentfernung

Die Gründe, eine Tätowierung zu entfernen, sind vielfältig. Häufig stehen Veränderungen im persönlichen Lebensumfeld im Vordergrund: Motive, die in jungen Jahren als Ausdruck von Individualität oder Rebellion galten, wirken im Erwachsenenalter oft unpassend oder stören das eigene ästhetische Empfinden.

Auch emotionale Gründe können eine Rolle spielen. Tattoos, die aus Liebe zu einer bestimmten Person gestochen wurden, verlieren nach dem Ende einer Beziehung häufig ihre Bedeutung – oder werden sogar als belastend empfunden. In solchen Fällen wächst bei vielen der Wunsch, das Motiv dauerhaft entfernen zu lassen.

Eine Tattooentfernung ist eventuell auch aus beruflichen Gründen erforderlich. In vielen Arbeitsumfeldern ist es nicht zulässig, sichtbare Tattoos zu zeigen. Dazu gehören unter anderem:

  • Polizei
  • Justiz
  • Luftfahrt
  • Finanzwesen

Manchmal ist es aber auch einfach nur die mangelhafte Qualität eines Tattoos, die zum Wunsch der Entfernung führt. Es kann sich dabei sowohl um stilistische als auch um handwerkliche Fehler handeln. Ein nicht korrekt gestochenes Motiv, bei dem eventuell auch die Farben verblassen, wirkt wenig ästhetisch.

Verschiedene Methoden zur Tattooentfernung

Wer ein ungeliebtes Tattoo entfernen lassen möchte, hat verschiedene Möglichkeiten. Die ältesten Methoden, die schon vor vielen Jahren weit verbreitet waren, sind die Dermabrasion sowie die chemische Entfernung.

Bei der Dermabrasion wird mit einer speziellen Schleifmaschine eine dünne Schicht der Haut abgetragen. Dadurch verschwinden auch die Farbpigmente der Tätowierung. Diese Methode ist nicht nur sehr schmerzhaft, sondern birgt auch die Gefahr, dass durch das Schleifgerät Beschädigungen der Haut verursacht werden. Diese können sich schmerzhaft entzünden.

Bei der chemischen Behandlung wird Milchsäure in die obere Hautschicht injiziert. Die Säure löst die Farbpartikel auf und neutralisiert sie. Aber auch diese Art der Tattooentfernung ist nicht ganz ungefährlich, weil sie zu unangenehmen Nebenwirkungen führt. In zahlreichen Fällen treten schmerzhafte Hautreizungen auf, die von der Säure ausgelöst werden.

Aus den genannten Gründen werden beide Methoden von seriösen Anbietern in der heutigen Zeit nicht mehr angewendet.

Eine weitere Möglichkeit ist eine chirurgische Tattooentfernung. Bei dieser Methode wird mittels eines chirurgischen Eingriffs der tätowierte Hautbereich herausgeschnitten und die Haut wieder vernäht. Da eine dauerhaft sichtbare Narbe zurückbleibt, wird diese Methode in der Regel nur bei kleinen Tattoos angewendet.

Tattooentfernung mit Laserbehandlung

Die moderne Lasertechnologie ermöglicht heute eine effektive und präzise Entfernung von Tätowierungen. Dabei zertrümmern pulsierende Laserstrahlen die Farbpigmente, die bei der Tätowierung in die obere Hautschicht eingebracht wurden, in mikroskopisch kleine Partikel. Diese werden anschließend vom körpereigenen Lymphsystem aufgenommen und über natürliche Prozesse ausgeschieden. Zum Einsatz kommen fortschrittliche Geräte wie der Q-switched-Laser oder der Pico-Laser, die sich durch ihre hohe Präzision auszeichnen. Sie ermöglichen es, gezielt die Farbpigmente zu behandeln, ohne das umliegende Gewebe unnötig zu schädigen.

Allerdings gibt es bei der Lasertherapie einige Besonderheiten zu beachten. So lassen sich dunkle Farbtöne wie Schwarz oder Blau in der Regel schneller entfernen als helle Farben wie Gelb oder Grün. Auch das Alter der Tätowierung und die Tiefe der Farbpigmente beeinflussen den Behandlungsverlauf. Je nach individueller Ausgangslage sind bis zu 15 Sitzungen nötig, wobei zwischen den einzelnen Terminen jeweils ein Abstand von sechs bis acht Wochen eingehalten werden sollte, um der Haut ausreichend Zeit zur Regeneration zu geben. Entsprechend erstreckt sich eine vollständige Tattooentfernung über mehrere Monate.

Sind Nebenwirkungen zu befürchten?

Wie bei den meisten medizinischen Behandlungen kann es auch bei der Lasertherapie zur Tattooentfernung zu Nebenwirkungen kommen – diese fallen jedoch in der Regel mild aus. Durch die Reizung der Haut während der Behandlung können vorübergehend Rötungen oder leichte Schwellungen auftreten. Eine fachgerechte Nachsorge hilft, solche Reaktionen zu minimieren: Direkt im Anschluss sollte die behandelte Hautpartie gekühlt und mit geeigneten Wundsalben oder pflegenden Cremes versorgt werden. Die Verwendung solcher Produkte sollte stets in Absprache mit dem behandelnden Arzt bzw. der behandelnen Ärztin oder Therapeuten bzw. Therapeutin erfolgen, um den Heilungsprozess optimal zu unterstützen.

Ein weiterer möglicher Effekt sind vorübergehende Veränderungen der natürlichen Hautpigmentierung. Die behandelten Areale können heller oder dunkler erscheinen als die umliegende Haut. In vielen Fällen gleichen sich diese Verfärbungen mit der Zeit wieder aus, da sich die Hautzellen regelmäßig erneuern. Zwar handelt es sich dabei nicht um klassische Nebenwirkungen, dennoch sollte sich jede Patientin und jeder Patient bewusst sein, dass eine vollständige Rückbildung aller Pigmente nicht immer möglich ist. In manchen Fällen bleiben leichte Schatten oder Farbunterschiede zurück – diese sind jedoch meist nur bei genauem Hinsehen erkennbar und stellen aus medizinischer Sicht kein relevantes Problem dar. Entscheidend für ein gutes Ergebnis ist, die Nachsorgehinweise des behandelnden Fachpersonals konsequent zu befolgen.

Verhalten nach der Laserbehandlung: Das ist wichtig

Menschen, die sich ein Tattoo entfernen lassen, können selbst aktiv dazu beitragen, dass die Tattooentfernung ein zufriedenstellendes Ergebnis liefert. Besonders in den Wochen zwischen den einzelnen Lasersitzungen ist ein schonender Umgang mit der behandelten Haut entscheidend. Mechanische Reizungen – etwa durch Reiben, Kratzen oder scheuernde Kleidung – sollten unbedingt vermieden werden. Auch bei auftretendem Juckreiz ist es wichtig, nicht zu kratzen, um die Heilung nicht zu behindern oder Narben zu riskieren.

Ebenso sollte direkte Sonneneinstrahlung auf die behandelten Hautstellen gemieden werden, da UV-Strahlung die Haut zusätzlich reizen und den Heilungsprozess verzögern kann. Ein sorgfältiger Umgang mit der Haut unterstützt die Regeneration und trägt maßgeblich dazu bei, das bestmögliche ästhetische Ergebnis zu erzielen.

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