Zahnpflege im Alter: 5 Tipps für eine bessere Mundgesundheit

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Portrait Sven Krain - Zahnarzt

Eine gute Mundhygiene ist im Alter besonders wichtig, weil die Zähne mit der Zeit an Substanz verlieren und empfindlicher werden. Zahnarzt Sven Krain erklärt, worauf es bei der Zahnpflege ankommt.

1. Richtig Zähne putzen

Wenn Sie gerne einen Apfel oder Joghurt zum Frühstück essen und abends ein Glas Rotwein trinken, sollten Sie nicht direkt im Anschluss zur Zahnbürste greifen. Warten Sie nach dem Verzehr säurehaltiger Speisen mindestens 30 Minuten mit der Zahnpflege, um den Zahnschmelz nicht zu sehr zu beanspruchen.

In der Schule haben Sie vielleicht gelernt, Ihre Zähne mit kreisenden Bewegungen zu putzen. Diese einfach zu erlernende Methode eignet sich aber nur für Kinder. Erwachsene sollten dagegen die effektivere Fegetechnik bevorzugen: Halten Sie Ihre Zahnbürste in einem 45- bis 60-Grad-Winkel an die Zähne und befreien Sie alle Zahnoberflächen mit rüttelnden Bewegungen von Plaque. Achten Sie darauf, keinen Zahn zu vergessen.

Nach dem Zähneputzen ist die Mundhygiene keinesfalls zu Ende. Besonders Parodontitispatienten und Zahnersatzträger sollten Zahnseide oder Zahnzwischenraumbürsten nutzen, um schwer zugängliche Bereiche zu reinigen.

2. Auch Prothesen brauchen Pflege

Bei den 65- bis 74-jährigen Deutschen ist laut einer Studie bereits die Hälfte der Zähne verloren gegangen. Gut sitzender Zahnersatz schafft zwar Abhilfe, will aber auch gepflegt werden.

Halten Sie Prothesen nach jeder Mahlzeit unter den Wasserhahn und spülen Sie auch Ihren Mund aus. Reinigen Sie Ihre Prothese außerdem zweimal pro Tag mit einer Prothesenzahnbürste und einem speziellen Reinigungsmittel für Prothesen, da in Zahnpasta teilweise Partikel enthalten sind, die Kunststoffoberflächen rau machen.

3. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen

Das Zahnfleisch älterer Menschen ist besonders anfällig für Entzündungen. Auch die Zahnhartsubstanz ist in Gefahr, weil Randstellen zwischen den Brücken oder Kronen und den natürlichen Zähnen willkommene Nischen für Bakterien bieten.

Um Probleme dieser Art frühzeitig zu erkennen und beheben zu können, sollten Sie mindestens zweimal im Jahr zum Zahnarzt gehen. So ersparen Sie sich aufwendige und kostenintensive Sanierungen.

Ein weiterer Vorteil: Wenn Sie Ihr Bonusheft regelmäßig füllen, erstatten die Krankenkassen einen höheren Anteil der Zahnersatz-Kosten.

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4. Professionelle Zahnreinigung

Hat der Zahnarzt Defizite in der Mundhygiene oder Zahndefekte entdeckt, ist zusätzliche Unterstützung besonders sinnvoll. Bei der professionellen Zahnreinigung entfernt eine geschulte Fachkraft selbst hartnäckige Plaque an schwer zugänglichen Stellen. Dabei kommen spezielle Instrumente, kleine Bürsten und Zahnseide zum Einsatz.

Bei Risikopatienten empfehlen Zahnärzte, diese Prophylaxebehandlung zweimal im Jahr oder öfter vornehmen zu lassen. Einige Krankenkassen übernehmen zumindest einen Teil der Kosten.

5. Zahngesunde Ernährung

Viele Senioren vergessen, genug zu trinken. Dabei ist eine regelmäßige Flüssigkeitszufuhr wichtig, um sich vor Dehydrierung zu schützen. Außerdem trägt eine vermehrte Speichelbildung zur Selbstreinigung der Zähne bei, da Speichel eine antibakterielle Wirkung hat und Mineralverluste im Zahnschmelz ausgleicht.

Meiden Sie außerdem Zucker, um Ihre Zähne vor Karies zu schützen, und kauen Sie gut, um Zähne und Zahnfleisch zu kräftigen. Wenn Ihre Prothese schlecht sitzt und Sie sich beim Kauen schwertun, sollten Sie Ihren Zahnarzt aufsuchen. Er findet gemeinsam mit Ihnen eine Lösung für Ihr Problem.

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