Traditionelle chinesische Medizin in der Schwangerschaft

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Die Schwangerschaft ist eine ganz besondere Zeit, in der man mit sich und seinem Körper achtsam umgehen sollte. Entspannungsmethoden können helfen einen Ausgleich für die körperlichen und hormonellen Veränderungen zu schaffen. In der chinesischen Medizin (TCM), die für ihre lange Tradition in der Frauenheilkunde bekannt ist, gibt es verschiedene wertvolle Behandlungsmethoden, um das Wohlergehen von Mutter und Kind zu verbessern sowie die anstehende Geburt zu erleichtern. Dazu gehören z.B. die Akupunktur und die Moxabustion. Hier erfahren Sie mehr zu den Verfahren und deren Anwendungsgebiete.

Akupunktur

Bei der Akupunktur werden mit Hilfe feiner Nadeln an bestimmten Körperpunkten (Meridianpunkte) Reize gesetzt, und können so Schmerzen lindern als auch entspannend wirken.

Akupunktur wird insbesondere als Geburtsvorbereitung eingesetzt: der gesamte Organismus wird angeregt und der Muttermund weicher gemacht. Dadurch kann die Eröffnungsphase um einige Stunden verkürzt und auch direkt bei der Geburt Schmerzen gelindert werden. Daneben hilft Akupunktur in der Schwangerschaft auch bei Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen sowie Rückenschmerzen.

Bei der Behandlung bleiben die Akupunkturnadeln etwa 20-30 Minuten im Gewebe, der Einstich ist schmerzlos. Die Behandlung erfolgt beim Frauenarzt mit entsprechender Fortbildung für Akupunktur.

Moxabustion

Moxabustion (oder Moxibustion, Akupunktur mit Wärme) ist eine Behandlungsmethode in der TCM, die häufig in der Schwangerschaft angewandt wird. Statt mit Nadeln wird dabei mit Wärme akupunktiert. Die Wärme entsteht, indem pulverisierter Beifuß (Moxa) überhalb der sogenannten Moxapunkte (ähnlich denen der Akupunkturpunkte) verbrannt wird. Beim Verbrennen entsteht dabei sowohl ein angenehmer Duft als auch eine angenehme Temperatur, die über die Moxapunkte an den Körper weitergegeben wird.

Bei der Moxabustion gibt es verschiedene Behandlungsmethoden: das Moxa kann z.B. mit Hilfe von Pflastern, die auf die Moxapunkte geklebt werden, verbrannt werden oder direkt überhalb der Haut verbrannt oder in Verbindung mit Akupunktur auf den Nadeln verbrannt werden, die die Wärme dann an den Körper weitergeben.

Anwendungsgebiete

Moxabustion kann generell zur Entspannung, aber auch bei Erkrankungen der Atemwege wie Bronchitis oder Asthma sowie jeglicher Form von Erschöpfungszustand angewandt werden. Bei einer Beckenlage des Kindes kann die Moxabustion durchgeführt werden um die Drehung des Kindes anzuregen. Die Moxabustion wirkt entspannend auf die Muskulatur der Gebärmutter und den gesamten Unterleib und ist daher empfehlenswert als Geburtsvorbereitung.

Gegenanzeigen

Bei Allergien auf Beifuß, bei Fieber und anderen Zuständen, bei denen sich zu viel Hitze im Körper staut sowie in der Frühschwangerschaft sollte die Moxabustion nicht angewandt werden. Da Moxabustion meist in Verbindung mit Akupunktur angewandt wird ist die Kostenübernahme in manchen Fällen möglich und sollte mit der Krankenkasse abgeklärt werden.

Qi-Gong

Qi-Gong ist eine alte chinesische Meditations- und Bewegungsform, die zur Harmonisierung und Regulierung des Energieflusses im Körper beitragen soll. In der Schwangerschaft kommt sie als Geburtsvorbereitung zum Einsatz und hilft so, Schmerzen während der Eröffnungsphase zu lindern und diese zu verkürzen. Becken- und Wirbelsäulenverspannungen werden gelöst und Schwangerschaftsbeschwerden gelindert. Viele Krankenkassen übernehmen die Kosten ganz oder anteilig für Qi-Gong-Kurse. Welche Anbieter das betrifft erfahren Sie direkt bei Ihrer Krankenkasse.

Weitere Anwendungen

Eine gute Methode bei Verspannungen ist die Tui-Na-Massage, bei der die Meridiane stimuliert werden. Im Gegensatz zur Akupunktur erfolgt dies jedoch nicht durch Nadeln, sondern durch Druck, um Blockaden in den Energiebahnen aufzulösen.

Daneben ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und der Verzicht auf Alkohol und Nikotin in der Schwangerschaft wichtig.

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