Die Folgen von subduralen Hämatomen: Sind sie umkehrbar?

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Ärztliche Person hält eine MRT-Aufnahme des Gehirns, auf der mehrere rot markierte Bereiche mögliche Blutungen oder Verletzungsherde anzeigen. Die Darstellung verdeutlicht neurologische Schäden im Gehirn.
Ein Subduralhämatom kann die Gesundheit einer Person erheblich beeinträchtigen und schwere Folgen haben. © utah51 - stock.adobe.com

Ein subdurales Hämatom ist eine Blutansammlung zwischen harter Hirnhaut (Dura mater) und der Spinnwebenhaut (Arachnoidea). Es entsteht meist durch das Einreißen von Brückenvenen, die das Blut aus der Oberfläche des Gehirns in die venösen Blutleiter der harten Hirnhaut leiten. Ein Subduralhämatom kann die Gesundheit einer Person erheblich beeinträchtigen, indem es Probleme wie neurologische Defizite, kognitive Beeinträchtigungen und lebensbedrohliche Komplikationen verursacht. Der Schweregrad des Zustands einer Person hängt jedoch von der Lage und Größe des Hämatoms, dem Vorhandensein einer zugrundeliegenden Erkrankung oder der Schnelligkeit des Auftretens des Hämatoms ab.

Die menschliche Gesundheit: Die Folgen eines subduralen Hämatoms

Der Gesundheitszustand eines Menschen kann sich aufgrund eines subduralen Hämatoms rasch verschlechtern. Diese Verletzung beeinträchtigt nicht nur die Hirnfunktionen und die Fähigkeit einer Person, ihren täglichen Aktivitäten nachzugehen, sondern kann auch zum Tod führen. Aus diesem Grund sind eine frühzeitige Diagnose und Behandlung von entscheidender Bedeutung.

Mögliche Auswirkungen eines subduralen Hämatoms:

Neurologische Defizite

Ein subdurales Hämatom verursacht häufig motorische Schwächen, indem es die motorischen Bahnen im Gehirn zusammendrückt und schädigt. Neben Lähmungen treten oft abgeschwächte Bewegungen der Gliedmaßen auf der linken oder rechten Körperseite auf, abhängig von der Lage des Hämatoms im Gehirn.

Durch die Kompression der Nervenbahnen kann es zu sensorischen Störungen wie Kribbeln, Taubheitsgefühle oder einem Verlust der Sensibilität in betroffenen Körperregionen, vor allem an Armen und Beinen, kommen.

Sind die für Gleichgewicht und Koordination verantwortlichen Hirnareale betroffen, zeigen sich häufig Gleichgewichts- und Koordinationsprobleme, die zu Gangunsicherheiten oder einer instabilen Körperhaltung führen.

Auch Sprache und Sprechvermögen können beeinträchtigt sein, wenn der Druck auf die für Sprachproduktion und -verarbeitung zuständigen Bereiche steigt. In der Folge treten Störungen wie Dysarthrie, Aphasie oder andere Kommunikationsprobleme auf.

Kognitive Beeinträchtigung

Aufgrund des Drucks im Gehirn kann es zu Gedächtnisverlusten kommen, wodurch die Prozesse des Gedächtnisabrufs und der Gedächtnisbildung gestört werden. Somit können Defizite im Langzeit- oder Kurzzeitgedächtnis auftreten.

Auch Konzentrations- und Aufmerksamkeitsprobleme sind typische Anzeichen. Dies kann Multitasking oder sogar das Lernen im Klassenzimmer erschweren und so zu einer Verschlechterung der Arbeits- oder Schulleistungen führen.

Ein subdurales Hämatom verursacht mitunter Schäden an den vorderen Hirnlappen, wodurch exekutive Funktionen wie Organisation, Planung, Impulskontrolle und Entscheidungsfindung beeinträchtigt werden können.
Bei Betroffenen treten häufig körperliche Anzeichen einer kognitiven Beeinträchtigung auf, etwa Reizbarkeit, Angstzustände oder Depressionen, die infolge funktioneller Einschränkungen und neurologischer Veränderungen entstehen.

Langfristig sind zudem auch Alzheimer-ähnliche Symptome möglich. In einigen Fällen entwickelt sich eine vaskuläre Demenz oder ein fortschreitender kognitiver Verfall – vor allem bei älteren Menschen oder Personen mit bereits bestehenden kognitiven Einschränkungen.

Erhöhter intrakranieller Druck

Sich schnell ausdehnende oder große subdurale Hämatome führen häufig zu einem Anstieg des intrakraniellen Drucks (Druck im Gehirn).

Die dadurch entstehende Kompression des Hirnstamms löst Bewusstseinsveränderungen, Atemdepression, Störungen der autonomen Funktionen sowie Pupillenanomalien aus.
Ein übermäßiger intrakranieller Druck infolge eines subduralen Hämatoms an der Hirnrindenoberfläche kann somit auch epileptische Anfälle verursachen. Diese entstehen durch abnorme elektrische Aktivität im Gehirn, die zu krampfartigen Bewegungen oder einem vorübergehenden Bewusstseinsverlust führt.

Körperliche Behinderung und Tod

Schwere kognitive Beeinträchtigungen oder schwere neurologische Defizite, die durch ein subdurales Hämatom verursacht werden, können zu körperlichen Behinderungen beim Gehen oder aufrechtem Stehen führen, so dass Betroffene auf die Hilfe von Pflegekräften angewiesen sind.

In extremen Fällen kann ein subdurales Hämatom auch zum Tod führen, wenn es unzureichend behandelt wird oder unbehandelt bleibt.

Sind die Folgen eines subduralen Hämatoms umkehrbar?

Auch medizinisches Fachpersonal kann die Folgen eines subduralen Hämatoms nicht vollständig absehen. Sie hängen etwa vom Ausmaß der Hirnverletzung, Lage und Größe des Hämatoms und rechtzeitiger Invention ab. Personen mit weiteren medizinischen Grunderkrankungen haben zudem eine geringere Chance Folgen eines subduralen Hämatoms rückgängig zu machen.

Eine angemessene medizinische Intervention und Rehabilitation kann jedoch dazu beitragen, das Risiko bleibender neurologischer Defizite und Beeinträchtigungen zu verringern.

Ein(e) Chirurg:in kann das Hämatom entfernen und den Patienten bzw. die Patientin zu einer Rehabilitationstherapie auffordern. Diese medizinischen Maßnahmen können zur Wiederherstellung der sensorischen Funktionen, des Gleichgewichts und der Koordination beitragen. Die Schwierigkeit bei der Wiederherstellung der kognitiven Funktionen liegt jedoch darin, dass das Gehirn stark geschädigt ist oder bereits vorher neurologische Beeinträchtigungen bestanden.

Darüber hinaus kann die Höhe des intrakraniellen Drucks darüber entscheiden, ob die Folgen eines subduralen Hämatoms zu beheben sind. Ein übermäßiger Druck kann zum Tod führen, während minimale Drücke, die zu Anfällen wie Epilepsie führen, durch eine sofortige Operation und antiepileptische Medikamente behoben werden können.

Bei älteren Menschen verläuft die Genesung nach einem subduralen Hämatom oft langsamer als bei Jüngeren. Das höhere Alter stellt einen bedeutenden Risikofaktor dar, da es mit einer allgemeinen Schwächung der Blutgefäße im Gehirn einhergeht. Dadurch tritt ein subdurales Hämatom in dieser Altersgruppe häufiger erneut auf, was die Rückbildung der durch die erste Erkrankung verursachten Beeinträchtigungen erschwert.

Die Folgen eines subduralen Hämatoms lassen sich auch rückgängig machen, wenn man sich an alle Anweisungen des medizinischen Personals hält. Die richtige Einnahme von Medikamenten ist ebenfalls entscheidend für eine schnellere Heilung und Genesung.

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