Kann ich meine Libido ab 40 aufrecht erhalten?

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Libido ab 40

Die Zeit? Die 90er. Der Ort? Ein steriles Labor des Pharmaunternehmens Pfizer. Das Ziel? Die Forscher hier wollen ein Medikament für Patienten mit Herz-Kreislaufstörungen entwickeln. Dabei entdecken sie aber einen Arzneistoff namens Sildenafil, der überraschenderweise auch effektiv gegen erektile Dysfunktion wirkte. Sie ließen die Herzforschung erstmal beiseite und konzentrierten sich auf diese neue Kuriosität. Die Entscheidung zahlte sich aus. 1998 bekam Pfizer die Erlaubnis, den Arzneistoff in einer blauen Pille zu verkaufen, die die größte sexuelle Revolution seit der Entwicklung der Antibabypille entfachen würde. Die Pille nannten sie Viagra.

Bis heute wurde mehr Viagra verkauft als jedes andere verschreibungspflichtige Medikament in der Geschichte der modernen Pharmaindustrie. Tausende von Menschen nutzen Viagra jeden Tag, um ihren Trott wiederzubeleben. Aber ist diese Tablette wirklich das einzige Mittel, das eine solche Wirkung versprechen kann? Geht es vielleicht auch mit natürlichen Mitteln?

Die gnadenlose Uhr

Bevor man diese Frage beantworten kann, muss man zuerst das Problem verstehen. Im Wesentlichen besteht es darin, dass der Mensch mit der Zeit immer weniger Lust und Energie für Sex hat.

Mit 20 merkt er es wohl noch nicht. In diesem Alter, vor allem unter Männern, scheint selbst die geringste Stimulation ausreichend zu sein, um völlig “einsatzbereit” zu sein. Die 30er vergehen ebenso meist ohne nennenswerte Schwankungen in der Performance. Ab 40 muss Spaß unter der Decke allerdings etwas erarbeitet werden. Ab diesem Alter beschweren sich Männer beispielsweise darüber, dass es länger dauert, eine Erektion zu bekommen oder einen Orgasmus zu haben. Die Spannung in den Penismuskeln lässt etwas nach und die Testosteronproduktion sinkt drastisch ab. Es kann sogar sein, dass das Organ etwas schrumpft.

Bei Frauen kann Scheidentrockenheit zu Schmerzen und Unbehagen beim Geschlechtsverkehr führen. Die Muskelzusammenziehung während eines Orgasmus kann ebenso schwächeln und die allgemeine Lust auf Sex kann geringer werden.

All diese Symptome sind nicht komplett aufzuhalten. Sie gehören zum natürlichen Alterungsprozess. Mit ein paar einfachen Tipps kann man den Prozess jedoch etwas entschleunigen.

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Aktiv bleiben

Am Besten verteidigt man sich gegen das gnadenlose Voranschreiten der biologischen Uhr, indem man ein aktives Sexleben beibehält. So werden die relevanten Körperteile regelmäßig durchblutet und können geschmeidig bleiben. Ansonsten geht man das Risiko ein, dass der Körper manches “verlernt”, ähnlich wie bei jemandem, der lange eine Sprache nicht mehr spricht.

Darüber hinaus empfiehlt es sich, regelmäßig Sport zu treiben. Bewegung hilft nicht nur dabei, Kreislaufprobleme vorzubeugen, sie sorgt auch dafür, dass man allgemein mehr Energie für Intimität schöpft – schließlich nennen viele ältere Paare “Lustlosigkeit” als ausschlaggebenden Grund für ein enttäuschendes Sexleben.

Dahingehend können gezielte Übungen fürs Becken manchmal nötig sein: je älter man wird, umso schwächer die Muskulatur in diesem Bereich. Kegelübungen sind beispielsweise optimal, um wieder Schwung in die Hüfte zu bekommen.

Und was ist mit der Ernährung?

Seit Jahrtausenden glaubt die Menschheit an sogenannte Aphrodisiaka – der Name stammt von der griechischen Göttin Aphrodite. Im Grunde genommen sind dies Speisen oder Getränke, die die Lust auf Sex steigern, indem sie Stress reduzieren und die Durchblutung fördern.

Obwohl ein paar “Fakes” auf den typischen Aphrodisiaka-Listen stehen, gibt es tatsächlich einige, die nachweislich einen positiven Effekt auf das Sexleben haben können. Drei Beispiele hierfür sind:

  1. Basilikum

Dieses beliebte Kraut schmeckt nicht nur lecker auf Pizza. Da es die Durchblutung verbessert und die Herzfrequenz beschleunigt, sollte es unbedingt beim nächsten Date dabei sein.

  1. Knoblauch

Nicht ganz so intuitiv, wenn man den Geruch bedenkt, aber Knoblauch gilt auch als Aphrodisiakum. Die Wurzel enthält Allicin, was mehr Energie für eine Nacht mit dem Partner liefert.

  1. Honig

Die aphrodisische Wirkung von Honig ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass er die Produktion von Testosteron anregt. Honig enthält außerdem Boron, was ebenso eine Rolle bei der Östrogenproduktion im weiblichen Körper spielt.

Entgegen der einschlägigen Meinung steht Schokolade nicht auf der Liste. Obwohl viele Kulturen (seit Jahrhunderten) bereits glauben, die bittere Bohne hätte aphrodisische Qualitäten, konnten Wissenschaftler dies nicht bestätigen.

Fazit:

Leider kann man die biologische Uhr nicht komplett stoppen, aber mit der richtigen Ernährung und regelmäßigem Sport (innerhalb und außerhalb des Schlafzimmers) können Sie noch sehr lange ein gesundes Sexleben genießen. Irgendwann ist aber Schluss mit lustig. Wie der Komiker George Burns sagt: “Sex at age 90 is like trying to shoot pool with a rope.” (Sex ab dem 90. Lebensjahr ist wie wenn man versucht, Billard mit einem Seil zu spielen).

 

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