Aktinische Keratose – sonnenlichtbedingte Schädigung der Haut

0
Übermäßiger Sonnengenuss kann zur Entstehung einer Vorstufe des hellen Hautkrebses führen.

Die aktinische Keratose ist die Vorstufe von hellem Hautkrebs (Basalkarzinom). Typischerweise treten raue, rötliche Hautflecken an Hautstellen auf, die starkem Sonnenlicht ausgesetzt waren. Anfang sind diese kaum sichtbar, lassen sich aber ertasten. Mit unterschiedlichen Methoden lassen sich derartige Keratosen vorbeugen und entfernen.

Was ist unter aktinischer Keratose zu verstehen?

Die Zahl der Krebsneuerkrankungen steigt jährlich. Laut Statista lag sie im Jahr 2020 weltweit bei etwa 19 Millionen. Einer Prognose der „International Agency for Research on Cancer“ zufolge könnten die Erkrankungen bis zum Jahr 2040 auf über 30 Millionen ansteigen.

Als gefährlichste Krebsart wird Lungenkrebs genannt. Auch Hautkrebs ist eine gefährliche Krebsart. Deshalb ist es wichtig, die Entstehung von Hautkrebs frühzeitig zu erkennen und Maßnahmen zu ergreifen. Eine Vorstufe des Basalkarzinoms beziehungsweise des Plattenepithelkarzinoms (heller Hautkrebs) ist die aktinische Keratose. Von einer aktinischen Keratose ist die Rede, wenn – meist in kleinen Gruppen – trockene, raue und rötliche Hautstellen auftreten.

Aktinische Keratose entsteht aufgrund übermäßiger UV-Strahlung auf die Haut. Diese sorgt für eine genetische Veränderung der Hautzellen in der obersten Hautschicht (Epidermis). Deshalb ist auch der Begriff „Lichtkeratose“ hierfür gebräuchlich. Diese entwickelt sich meist unbemerkt über einen Zeitraum von mehreren Jahren.

Vorstufe des hellen Hautkrebses

Eine unbehandelte aktinische Keratose kann die Entstehung eines Plattenepithelkarzinoms nach sich ziehen. Beim sogenannten Stachelzellkrebs handelt es sich um eine bösartige Hautwucherung der Keratinozyten. Das sind die hornbildenden Hautzellen. Damit dies gar nicht erst eintreten kann, ist es wichtig, die Haut vor der gefährlichen UV-Strahlung zu schützen, zu beobachten und bei ersten möglichen Krankheitsanzeichen oder Veränderungen den Hautarzt zu konsultieren.

Der Arzt begutachtet die betroffenen Hautstellen, um die Hauterkrankung zu diagnostizieren. In einigen Fällen wird eine Gewebeprobe entnommen, um im Labor eine histologische Untersuchung durchzuführen. Sollte die Diagnose dann „aktinische Keratose“ lauten, ist es wichtig, die Sonne zu meiden und die Haut zu behandeln. Neben der Therapie, die der Hautarzt verordnet, ist ein wirksamer Sonnenschutz bei aktinischer Keratose ein wichtiger Baustein zur Verbesserung des Hautzustandes. Der UV-Schutz kann zudem helfen, Hautkrebs vorzubeugen.

Wie entsteht eine aktinische Keratose?

Eine aktinische Keratose ist die Folge einer jahrzehntelangen Wirkung von UV-Strahlung – sowohl durch die Sonne als auch durch das Solarium – auf die DNA der Hautzellen. Übertriebener Sonnenlichtgenuss ohne oder mit unzureichendem Schutz führt zur Entstehung atypischer Zellen. Diese vermehren sich stark und es entsteht eine aktinische Keratose.

Zu den Risikofaktoren für die Entstehung der Vorstufe des hellen Hautkrebses zählen:

  • Heller Hauttyp (I und II)
  • Häufige Nutzung von Solarien und/oder Sonnenbrände
  • Sehr oft UV-Strahlung ausgesetzt (etwa durch Freizeitaktivitäten oder Arbeiten im Freien)
  • Lichtempfindlichkeit   
  • Schwaches Immunsystem (durch Einnahme von Immunsuppressiva oder Krankheiten)
  • Krebserkrankungen (Hautkrebs) in der Familie
  • Höheres Alter (Risiko steigt ab 60 Jahren)

Sehr häufig entwickeln Personen, die täglich im Freien arbeiten (beispielsweise Bauarbeiter), aktinische Keratosen.

Arzttermine.de Online Termine buchen

Woran ist eine aktinische Keratose zu erkennen?

Die aktinische Keratose entsteht zumeist an Hautstellen, die starkem Sonnenlicht ausgesetzt sind. Dazu gehören:

  • Stirn
  • Gesicht und (unbehaarte) Kopfhaut
  • Hals
  • Ohren
  • Nacken          
  • Handrücken
  • Unterarme

Typischerweise zeigt sich die Hautveränderung durch schuppige, trockene Flecken, die eine grobe Struktur aufweisen. Sie sind häufig rötlich oder bräunlich gefärbt. Anfangs sind sie kaum sichtbar, lassen sich aufgrund ihrer rauen Oberfläche aber erfühlen. Die Größe der Flecken auf der Haut liegt etwa zwischen 30 und 60 Millimetern.

In der Regel schmerzen die veränderten Hautstellen nicht. Sie können allerdings manchmal jucken oder leicht bluten. Oftmals weist die umliegende Haut ebenfalls Veränderungen auf. Dazu zählen Flecken und farbliche Veränderungen in der unmittelbaren Umgebung der veränderten Hautstellen sowie sichtbare Blutgefäße. Dies können auf eine aktinische Keratose hindeuten.

Hinweis: Veränderungen der umliegenden Haut und Blutungen können auf ein Plattenepithelkarzinom hinweisen. Auch wenn sich die Farbe der Hautflecken verändert, kann dies bereits ein Hinweis auf die Entstehung eines Tumors sein. Deshalb ist es wichtig, den Hautarzt sofort bei den ersten Anzeichen aufzusuchen.

Mit dem richtigen Sonnenschutz kann man Hautkrebs vorbeugen.

Wie lässt sich aktinische Keratose behandeln?

Wird eine aktinische Keratose frühzeitig behandelt, lässt sich eine Fortentwicklung zu hellem Hautkrebs in aller Regel verhindern. Für eine Behandlung kommen verschiedene Therapien infrage. Welche Therapieform die richtige ist, hängt unter anderem davon ab, ob sich die aktinischen Keratosen einzeln ausgebildet haben oder flächig vorkommen. Der Patient und der Arzt stimmen im Vorfeld ab, welche Behandlungsform im individuellen Fall geeignet ist. Es gibt sogenannte feldgerichtete und läsionsgerichtete Therapien.

Diese Behandlungsformen sind möglich:

  1. Laserbestrahlung: Hierbei wird die aktinische Keratose zerstört.
               
  2. Kürettage: Mit einem löffelförmigen, chirurgischen Instrument (Kürette) schabt der Arzt die betroffenen Hautareale ab und entfernt sie somit.
               
  3. Medikamentöse Therapie: Bestimmte Wirkstoffe sollen das Immunsystem stimulieren. In der Folge kommt es zu einer Entzündung der Haut und dem Abstoßen der aktinischen Keratosen.
               
  4. Photodynamische Therapie: Der Hautarzt trägt bei dieser Behandlungsart eine Creme auf die betroffenen Hautareale (Photosensibilisator) auf. Dieser lagert sich in die aktinischen Keratosen ein, die anschließend mittels Bestrahlung zerstört werden.
               

Kältetherapie: Bei der sogenannten Kryochirurgie wird das betroffene Gewebe mit flüssigem Stickstoff vereist und zerstört.

Aktinische Keratose als Berufskrankheit „BK 5103“

Unter Umständen können Plattenepithelkarzinome sowie deren Vorstufen als berufsbedingte Hauterkrankung (Berufskrankheit: BK 5103) anerkannt werden. Der Hautarzt des betroffenen Patienten oder der Patientin kann ein entsprechendes Anerkennungs- und Diagnoseverfahren einleiten. Wird die Hauterkrankung als Berufskrankheit anerkannt, kommt nicht die gesetzliche Krankenversicherung für die Behandlungskosten auf, sondern die gesetzliche Unfallversicherung. Dies schließt in der Regel auch die Kostenübernahme von Sonnenschutzmitteln mit ein.

Allerdings muss bei aktinischen Keratosen ein sogenanntes multiples beziehungsweise vielfaches Auftreten vorliegen. Eine multiple aktinische Keratose liegt vor, wenn pro Jahr mehr als fünf aktinische Keratosen auftreten oder wenn die Keratosen größer als vier Quadratzentimeter sind.

Hinweis: Für alle Arten von Krebs, sei es Hautkrebs, Brustkrebs, Lungenkrebs oder eine andere Krebsart, gilt: Vorsorge ist wichtig! Beim Erkennen von unerklärlichen Symptomen, die zudem lang anhaltend sind oder sich im Laufe der Zeit verschlimmern, sollten Betroffene stets den Arzt aufzusuchen.

Keine Kommentare

Kommentieren Sie den Artikel