Studie der WHO: Wie man den Schutz gegen Polio verbessert

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Sabin wird zur Impfung gegen Polio genutzt
© RIBI Image library Lucknow / Flickr

Eigentlich war die Krankheit Polio auf dem Weg ausgerottet zu werden, seit dem letzten Jahr scheint die Krankheit auf dem Rückweg zu sein. Im Oktober 2013 schlug die WHO Alarm, da ein Ausbruch in Syrien den Nahen Osten bedrohte. Nun gibt es aber wieder Fortschritte im Kampf gegen Kinderlähmung  zu vermelden. Eine Studie vom India National Polio Surveillance Project der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat nun herausgefunden, dass die Kombination von zwei Wirkstoffen Salk und Sabin besser wirkt, als wenn sie einzeln zur Bekämpfung von Polio eingesetzt werden.

Was ist Polio überhaupt?

Polio ist eine durch Polioviren hervorgerufene Infektionskrankheit, die die auf Nervenzellen im Rückenmark befällt und zu Lähmungserscheinungen bis hin zum Tod führen kann. In Deutschland ist Poliomyelitis auch unter dem Begriff „Kinderlähmung“, da vor allem Kinder  von der Krankheit betroffen sind. In Deutschland wurde letzter Fall im Jahr 1992 registriert, als die Polio-Krankheit aus dem Ausland eingeschleppt wurde. Nach angaben des Robert-Koch-Institutes kommt vor allem in Afrika jedes Jahr noch zu vielen Verschleppungen und Ausbrüchen in eigentlich poliofreien-Gebieten.

Dem Kampf gegen Polio hat auch prominenten Unterstützung. Die Bill & Melinda Gates Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, den Virus vollkommen auszurotten. Wie Bill Gates das genau umsetzen will, hat er im letzten Jahr im Interview mit SPIEGEL ONLINE erklärt.

Die beiden Wirkstoffe gegen Polio

Salk

Der Polio-Impstoff Salk ist ein sogenannter Totimpstoff mit inaktiven Polio-Viren. Er wird routinemäßig in Europa eingesetzt. Verabreicht wird Salk über eine Spritze in die Muskeln in den Körper injiziert.

Sabin

Da der Wirkstoff Sabin über den Mund eingenommen wird, wird der Impfstoff auch „Schluckimpfung“ genannt. Er wird vor allem in Entwicklungsländern eingesetzt, da er preisgünstiger und die Verabreichung einfacher ist. Er unterscheidet sich zu Salk aber in der Hinsicht, dass die Polio-Viren nicht inaktiv sind sondern nur abgeschwächt. In 1: 2,4 Mio Impfungen mit Sabin kommt es zu einer Mutation des abgeschwächten Viren, die dann eine Polio-Erkrankung hervorruft. In der Vergangenheit hat man dieses Risiko in Kauf genommen, heute jedoch nicht mehr.

 

Foto: Flickr.com / RIBI Image Library CC BY 2.0

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