Sierra Leone hat Ausgangssperre

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© Ken Harper / Flickr

Das Ebolavirus breitet sich immer weiter in Westafrika aus. Im Kampf gegen Ebola wurde nun eine dreitägige Ausgangssperre verhängt. Die 6 Millionen Einwohner des Landes dürfen ab heute, den 19.09.2014 bis einschließlich Sonntag, den 21.09.2014 ihr Haus nicht verlassen. Vorab wurden Lebensmitteln und allen notwendigen Kleinigkeiten besorgt, um sich die 3 Tage zu Hause so angenehm wie möglich zu gestalten. Die Zahl der Neuerkrankungen steigt in den betroffenen Regionen stetig an.

Hausbesuche während der Ausgangssperre

Rund 20.000 Helfer sind damit beauftragt jeden Einwohner von Sierra Leone zu untersuchen und Ebola-Kranke ausfindig zu machen. Dies und das Verteilen von rund 1,5 Millionen Stück Seife soll dabei helfen das Virus einzudämmen und die Zahl der Erkrankungen unter Kontrolle zu kriegen. Es stellt sich allerdings die Frage, ob überhaupt ausreichend Behandlungsplätze vorhanden sind, um alle neu diagnostizierten Patienten effektiv behandeln zu können.

Lebensmittel gehen zur Neige

Aufgrund der derzeitigen Lage in Westafrika, besteht die Gefahr, dass die Lebensmittel in den betroffenen Ländern knapp werden und zusätzlich noch eine Hungersnot entsteht. Die Märkte sind leer und die Preise der Lebensmittel steigen stark, sodass sich Einwohner diese schlichtweg nicht mehr leisten können. Zudem werden Lebensmitteltransporte nur noch tagsüber durchgeführt und ganze Dörfer isoliert. In diesen gehen die Vorräte nun nach und nach zur Neige.

Westafrika ächzt unter Ebola

Im März 2014 meldete Guinea einen Ebolaausbruch. Anschließend breitete sich das Virus in die angrenzenden Länder aus. Inzwischen sind Fälle in Liberia, Sierra Leone, Nigeria und Senegal gemeldet. Die Zahl der Infizierten ist laut Weltgesundheitsorganisation WHO, die die Epidemie im August zum internationalen Gesundheitsnotfall  erklärte, auf 5335 Patienten gestiegen, wovon 2622, also fast die Hälfte, daran gestorben sind.

Um das Virus einzudämmen, müssen Kranke isoliert und Tote begraben werden. Dies lässt sich leider nicht so einfach umsetzen, da viele Erkrankten keine medizinische Hilfe aufsuchen, was auch daran liegt, dass eine große Anzahl an Menschen in Westafrika öffentlichen Einrichtungen nicht trauen und sich auf traditionelle Hilfe zurückbesinnen. Dass das Virus hauptsächlich in Afrika präsent ist, liegt unter anderem, dass bestimmte in Afrika lebende Flughunde den Virus in sich tragen.

Mehr über das Virus lesen Sie im Artikel Arzt stirbt in Westafrika bei Bekämpfung des Ebola-Ausbruches

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