So vermeidet man Rückenschmerzen im Home Office

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Frau sitzt im Wohnzimmer am Schreibtisch und arbeitet.
Wer regelmäßig im Home Office arbeitet, braucht einen gut eingerichteten Arbeitsplatz. © pikselstock - stock.adobe.com

Was zunächst nach Flexibilität und Freiheit klingt, entpuppt sich oft als ergonomische Herausforderung. Das Home Office ist für viele längst zur Dauerlösung geworden – aber ergonomisch oft eine Baustelle. Küchenstühle, improvisierte Tische oder das Sofa als Arbeitsplatz sind auf Dauer keine gute Idee.

Denn wer täglich stundenlang sitzt, ohne auf Haltung, Bewegung und die passende Ausstattung zu achten, riskiert Verspannungen und Rückenschmerzen. Dabei beginnt rückenschonendes Arbeiten bei der Einrichtung des Arbeitsplatzes zu Hause.

Der Stuhl macht den Unterschied – auch zu Hause

Ein ergonomischer Bürostuhl ist kein Luxus, sondern die Grundlage für gesundes Arbeiten im Home Office. Er unterstützt den Körper, entlastet die Wirbelsäule und fördert natürliche Bewegungsabläufe. Damit das gelingt, sollte sich der Stuhl individuell an den Menschen anpassen lassen, und nicht umgekehrt. Hochwertige Modelle verfügen über eine Vielzahl durchdachter Funktionen – von der einstellbaren Sitzhöhe bis hin zur beweglichen Rückenlehne.

  • Sitzhöhe und Tiefe lassen sich optimal einstellen, sodass die Beine im rechten Winkel stehen.
  • Die Rückenlehne folgt den Bewegungen, stützt gleichmäßig und erlaubt aktives Sitzen.
  • Eine integrierte Lordosenstütze stabilisiert den unteren Rücken.
  • Verstellbare Armlehnen entlasten die Schultern und den Nacken.

Einrichten statt improvisieren – auch der Küchentisch braucht Ergonomie

Nicht nur der Stuhl, auch Tischhöhe, Monitorposition und Lichtverhältnisse beeinflussen die Haltung beim Arbeiten. Der Laptop auf dem Schoß mag für eine halbe Stunde funktionieren – über Wochen hinweg wird eine solche Arbeitshaltung zur Belastung.

Wer keinen höhenverstellbaren Schreibtisch hat, kann mit Laptopständer, externer Tastatur und ergonomischer Maus bereits viel verbessern. Die Faustregel: Oberkante des Bildschirms auf Augenhöhe, Ellenbogen im 90-Grad-Winkel, Füße flach auf dem Boden. Selbst kleine Veränderungen machen dabei einen großen Unterschied – und vermeiden langfristige Haltungsschäden.

Bewegung ist Pflicht – nicht Kür

Wer im Home Office arbeitet, bewegt sich oft noch weniger als im Büro: kein Weg zum Drucker, keine Kantine, kein Flurgespräch. Umso wichtiger ist es, Bewegung bewusst in den Alltag einzubauen. Dynamisches Sitzen – also regelmäßiges Wechseln der Position – hält die Muskulatur aktiv. Stühle mit Balance-Funktion oder beweglicher Sitzfläche fördern dieses Verhalten.

Zudem gilt: Jede Stunde ein kurzer Gang durchs Zimmer, ein paar Schulterkreise oder Dehnübungen können Wunder wirken. Noch besser: gelegentlich im Stehen arbeiten, Telefonate im Gehen führen oder Aufgaben an einem improvisierten Steharbeitsplatz erledigen.

Clever kaufen – worauf es beim Stuhl im Home Office ankommt

Nicht jeder Stuhl eignet sich für den täglichen Einsatz am heimischen Schreibtisch. Beim Kauf lohnt sich ein Blick auf zentrale Merkmale: Verstellbarkeit, Stabilität, Polsterung und Materialqualität. Die Rollen sollten zum Bodenbelag passen und die Polster atmungsaktiv sein – gerade in kleinen, schlecht belüfteten Räumen.

Auch praktische Aspekte zählen: Lässt sich der Stuhl bei Bedarf platzsparend verstauen? Ist er einfach zu verstellen, wenn mehrere Personen ihn nutzen? Und nicht zuletzt: Hat er ein Siegel, das für geprüfte Sicherheit steht?

Struktur schafft Entlastung – gesunder Rhythmus im Home Office

Ein ergonomischer Stuhl bildet die Basis – doch erst eine durchdachte Tagesstruktur macht das Arbeiten im Home Office wirklich rückenfreundlich. Statt durchzuarbeiten oder in Meetings zu verharren, hilft ein klarer Rhythmus, körperliche Anspannung zu vermeiden. Besonders wirksam: bewusste Übergänge zwischen Arbeit und Pausen. Wer feste Zeitfenster für Bewegung, kurze Bildschirmpausen und Aufgabenwechsel einplant, bleibt nicht nur konzentrierter, sondern auch körperlich ausgeglichener.

Hilfreich sind feste Routinen – etwa der Spaziergang vor dem Start, ein Standortwechsel für kreative Aufgaben und ein bewusst gesetzter Feierabend, um gedanklich und körperlich abschalten zu können. Denn Rückengesundheit beginnt oft im Kopf – mit kleinen Entscheidungen, die den Tag strukturieren.

Fazit

Rückenschmerzen im Home Office entstehen selten über Nacht. Wer seinen Arbeitsplatz sinnvoll einrichtet, auf einen ergonomischen Stuhl setzt und regelmäßige Bewegung in den Alltag einbaut, kann gezielt vorbeugen. So wird aus einem Belastungspotenzial ein gesunder Arbeitsort. Und wer früh handelt, spart sich den Gang zur Physiotherapie – und möglicherweise langwierige Behandlungen.

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