Muss man sich wirklich die Weisheitszähne entfernen lassen?

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Muss man wirklich die Weisheitszaehne entfernen lassen?

Weisheitszähne, im Fachjargon auch „8er“ genannt, können unerwünschte Begleiter und Verursacher von Schmerzen sein, weshalb sie in vielen Fällen entfernt werden müssen. In der Regel bricht dieser Zahn ab einem Alter von 16 bis zu etwa einem Alter von 30 Jahren durch. Gelegentlich kommt es auch vor, dass Weisheitszähne zwar vorhanden sind, aber nicht durchtreten oder gar nicht erst angelegt sind. Ob eine Extraktion zwingend erforderlich ist, hängt davon ab, wie der Zahn positioniert ist.

Oftmals verfügt der Kiefer nicht über genügend Platz für einen weiteren Zahn, sodass dieser auf den Knochen drückt, die übrigen Zähne verschiebt oder sich selbst verkeilt. In diesen Fällen ist das Entfernen in der Regel unerlässlich. Ebenso kann der Weisheitszahn den angrenzenden Zahn so verdecken, dass eine vernünftige Reinigung unmöglich wird, was ein erhöhtes Kariesrisiko bedeutet. Auch der Weisheitszahn selbst kann ein Ausgangspunkt für Karies sein, wenn er nicht erreicht werden kann. Weitere Risiken bestehen darin, dass sich aufgrund der mangelnden Mundhygiene im Bereich des 8ers immer wiederkehrende Infektionsherde an der Durchtrittsstelle bilden können. Infolge verlagerter Weisheitszähne können sich Zysten bilden, die den Kieferknochen von innen heraus zerstören, in seltenen Fällen entwickeln sich aus diesen Zysten sogar Tumore. Grundsätzlich ist es möglich mit einem oder mehreren Weisheitszähnen zu leben, solange diese entweder verdeckt liegen oder der Durchtritt optimal verläuft, der Zahn gerade ist und genügend Platz hat. Wie dieser Artikel andeutet, kann das prophylaktische Entfernen gesunder Weisheitszähne aufgrund der Operationsrisiken auch nicht ratsam sein.

Wie läuft eine Weisheitszahn-OP ab?

Ein normales Ziehen der Weisheitszähne ohne Narkose ist nur dann möglich, wenn der Zahn vollständig durchgebrochen ist. Liegt er jedoch ganz oder teilweise im Kieferknochen eingeschlossen, muss oft ein chirurgischer Eingriff erfolgen. Im Allgemeinen sollte man die Extraktion so zeitnah wie möglich durchführen lassen, da die Wurzeln der 8er mit zunehmendem Alter stärker mineralisiert werden und somit schwerer zu entfernen sind. Die Operation wird von einem speziell ausgebildeten Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen durchgeführt und gilt als Routineeingriff.

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Es gibt verschiedene Betäubungsmöglichkeiten. Zunächst ist da die örtliche Betäubung, bei der die betroffene Stelle lokal betäubt wird, man aber bei vollem Bewusstsein ist. Dann gibt es die Vollnarkose, bei der man nicht mehr bei Bewusstsein ist. Der Dämmerschlaf, bei dem man teilweise bei Bewusstsein ist und die Lachgassedierung, die vor allem für Angstpatienten geeignet ist und bei welcher das Bewusstsein, wie bei der Lokalanästhesie, voll erhalten bleibt, sind weitere Optionen.

Während der eigentlichen OP wird das Zahnfleisch über der betroffenen Stelle entfernt, um dann den Zahn im Ganzen oder stückweise zu entfernen. Häufige Risiken dieses Eingriffs sind Blutungen während der OP, Nachblutungen im Zeitraum von bis zu 3 Tagen, Wundheilungsstörungen und Entzündungen der Wunde, Schmerzen, Schwellungen sowie Blutergüsse. In schweren Fällen kann es auch zu einer Verletzung des Nervs, einer Kieferhöhlenentzündung, der Schädigung umliegender Zähne oder zu einem Unterkieferbruch kommen.

Fazit

Eine Entfernung der Weisheitszähne kann notwendig sein, wenn die entsprechenden medizinischen Indikationen vorliegen. Ob dies der Fall ist, sollte man stets individuell zusammen mit seinem Hauszahnarzt klären.

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