Wenn die Geburt beginnt – echte Wehen erkennen

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Im Laufe der Schwangerschaft kommt es immer wieder zu Wehen. Dabei handelt es sich zunächst um Übungs- und Senkwehen, bevor die Geburtswehen schließlich einsetzen. Wir erklären Ihnen worin die Unterschiede liegen.

Senkwehen und Vorwehen

Einige Wochen vor der Geburt kommt es zu den sogenannten Senkwehen und Vorwehen. Die Senkwehen bewirken, dass das Baby tiefer ins innere Becken der Mutter gedrückt wird und damit die richtige Position für die Geburt einnehmen kann. Die Senkwehen treten in unregelmäßigen Abständen auf und können sich auf unterschiedliche Weise bemerkbar machen. Manche Frauen spüren ein Ziehen im Kreuz, manche merken gar nichts davon. Die Wehen fühlen sich etwas wie starke Menstruationsschmerzen an.

Bei den Vorwehen verhärtet sich der Bauch immer wieder für kurze Zeit. Diese Vorgang ist in der Regel nicht schmerzhaft, er wird auch nicht stärker und kommt in unregelmäßigen Abständen. Auf diese Weise lockert sich der Gebärmutterhals und wird für die Geburt vorbereitet.

Eröffnungs- oder Geburtswehen

Daran erkennen Sie die Eröffnungswehen:

  • Die Wehen treten etwa alle 15 Minuten auf, die Kontraktionen sind länger, stärker und die Abstände kürzer. Außerdem wird der Bauch hart, Sie fühlen Schmerzen im unteren Rückenbereich, die manchmal bis in die Beine ausstrahlen. Die Wehen dauern zwischen 30 bis 90 Sekunden an.
  • Häufig kommt es zu Durchfall oder einem verstärkten Bedürfnis zur Toilette zu gehen.
  • Blasensprung. Sobald Fruchtwasser abgeht, egal in welcher Menge, hat die Geburt begonnen. Sobald die Fruchtblase offen ist sollten Sie sich in ein Krankenhaus begeben.
  • Bei einigen Frauen kündigt sich die bevorstehende Geburt etwa ein bis zwei Tage vorher durch eine leichte Blutung an. Das Sekret ist dabei mit Schleim vermischt. Dieser Schleimpfropf löst sich, wenn der Muttermund sich zu öffnen beginnt.

Was tun, wenn die Wehen einsetzen?

Wichtig ist, dass Sie ruhig und entspannt bleiben. Probieren Sie verschiedene Atemtechniken aus, die Sie gelernt haben, wechseln Sie zwischen verschiedenen Stellungen, Sitzen oder Liegen, um die Schmerzen zu erleichtern. Trinken und essen Sie ausreichend. Nutzen Sie die Zeit zu Hause um nochmal aufzutanken bevor Sie ins Krankenhaus aufbrechen.

Vorzeitige Wehen

Die Geburt tritt normalerweise dann ein, wenn die Entwicklung des Fötus im Bauch abgeschlossen ist. Es kommt jedoch auch vor, dass Frauen vorzeitig Wehen (Frühehen) haben und somit eine Frühgeburt droht. Wenn Sie

  • vor Woche 36 mehr als drei Wehen pro Stunde haben und/oder
  • die Kontraktionen mit Rückenschmerzen verbunden sind
  • zusätzlich einen wässrigen oder vaginalen Ausfluss haben,

dann sollten Sie unbedingt Ihren Arzt oder Ihre Hebamme verständigen. Auch wenn Sie vielleicht nur eines dieser Symptome haben sollten Sie medizinischen Rat einholen.

Wenn Sie sich unsicher sind…

Wenn Sie unsicher sind, ob es sich schon um die richtigen Wehen handelt und ob Sie lieber schon ins Krankenhaus fahren oder noch abwarten sollten dann wenden Sie sich doch einfach an Ihre Hebamme. Sie können im Vorfeld eine Rufbereitschaft mit ihr absprechen und die Kostenübernahme mit Ihrer Krankenkasse abklären. Die Hebamme kann dann zu Ihnen nach Hause kommen und Sie in der letzten Phase der Schwangerschaft begleiten.

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