Arthrose – der langsame Gelenkverschleiß

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© Alila Medical Media/ Shutterstock.com

Arthrose oder rheumatoide Artritis (Gelenkverschleiß) ist die häufigste Form aller Gelenkerkrankungen. Allein in Deutschland sind bis zu 9 Millionen Menschen betroffen. Hier erfahren Sie mehr über die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten.

Die Funktion der Gelenke

Gelenke sind die beweglichen Verbindungsstellen an den Knochenenden und bestehen aus mehreren Teilen und verschiedenen Strukturen. Ihre Aufgaben sind die Erleichterung und Dämpfung von Bewegungen mit Hilfe der Gelenkschmiere und der Gelenkknorpel, sowie Schutz vor falschen Bewegungen durch die Gelenkkapsel und -bänder. Sie können in unterschiedlich starkem Maße von Arthrose betroffen sein.

Arthrose

Durch den Gelenkverschleiß wird der Gelenkknorpel zunehmend zerstört, so dass das Gelenk nicht mehr reibungslos bewegt werden kann, was zu starken Schmerzen führt. Der Verschleiß greift oft auch auf das umliegende Gewebe wie die Gelenkkapsel oder die Knochen über. Am häufigsten sind die Wirbelsäule, die Hüft-, Knie-, Hand- und Fußgelenke bei der Arthrose betroffen, also all jene Gelenke, die im Alltag am stärksten strapaziert werden.

Ursachen

Bei der Entstehung von Arthrose spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Eine jahrelange Überbeanspruchung der Gelenkknorpel (durch Übergewicht, Leistungssport oder körperliche Arbeit), Verletzungen der Sehnen oder Bänder, erbliche Veranlagungen, angeborene Fehlstellungen von Gelenken oder Stoffwechselerkrankungen (z.B. Diabetes mellitus) sind mögliche Risikofaktoren. Die Krankheit betrifft daher nicht nur ältere Menschen, sondern kann sich, je nach Vorbelastung, bereits in jungen Jahren bemerkbar machen.

Symptome

Erste Anzeichen für eine Arthrose können morgendliche Spannungsgefühle und Steifheit des betroffenen Gelenkes, Wetterfühligkeit, ein unsicherer Gang sowie die sogenannten Anlaufschmerzen sein: Zu Beginn einer Bewegung treten heftige Gelenkschmerzen auf, die jedoch bei weiterer Belastung langsam nachlassen. Hinzu können Muskelverspannungen sowie Schwellungen rund um das Gelenk entstehen. Je weiter der Verschleiß des Gelenks fortschreitet, desto stärker werden schließlich die Symptome: die Schmerzen treten häufiger sowie nachts, als auch in Ruhephasen auf und die Bewegungsfähigkeit des erkrankten Gelenks nimmt immer mehr ab. Schmerzintensive Phasen können sich mit weniger schmerzhaften Phasen abwechseln. Hinzu kommt, dass weitere Bereiche des Gelenks in Mitleidenschaft gezogen werden: Knorpel, Knochen, Sehen und Bänder verändern sich immer mehr.

Diagnose

Neben einer ausführlichen Befragung durch den Arzt und einer körperlichen Untersuchung erfolgt die weitere Diagnose mittels einer Röntgen-Untersuchung. Auf dem Röntgenbild lassen sich die charakteristischen Krankheitszeichen der Arthrose meist gut erkennen, wie die Verkleinerung des Gelenkspalts, nicht zueinander passende Gelenkflächen, Verdichtungen des Knochens, die Bildung von Knochenausläufern (Ostheophyten), neu entstandene Hohlräume im Knochen sowie Deformierungen des Gelenks. Allerdings ist das Ausmaß der im Röntgenbild sichtbaren Veränderungen nicht immer identisch mit den empfundenen Schmerzen – diese können durchaus stärker sein, als es die Ergebnisse nahelegen.

Gegebenenfalls können weitere bildgebende Verfahren wie Ultraschall (Sonographie) oder Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) für die Diagnose zum Einsatz kommen.

Nicht-operative Therapie

Bei der nicht-operativen (konservativen) Therapie geht es darum die erkrankten Gelenke zu entlasten, vor Fehl- oder Überbelastung zu schützen und damit die Schmerzen zu reduzieren. Das kann in Form von Krankengymnastik, Massagen, Kälte- oder Wärmebehandlungen, Reduzierung des Körpergewichts (bei Übergewicht) oder Ergotherapie erfolgen, die die Muskulatur stärken, die Beweglichkeit verbessern und damit die Gelenke stützen.

Orthopädische Hilfen wie Handstock, Pufferabsätze sowie Schuhinnenranderhöhungen können weitere Entlastungsmöglichkeiten sein. Bei der medikamentösen Behandlung werden schmerzlindernde und entzündungshemmende Arzneimittel eingesetzt. Durch schonende Bewegung ohne Belastung kann der Gelenkknorpel wieder besser ernährt und das Fortschreiten der Arthrose verzögert werden. Empfehlenswert sind daher Schwimmen oder Fahrradfahren in niedrigen Gängen.

Operative Therapie

Ist die Krankheit schon weit fortgeschritten und führen die nicht-operativen Maßnahmen zu keinem Erfolg, so kann eine operative Therapie sinnvoll sein. Zu guten Ergebnissen mit Wiederherstellung der Gelenkfunktion und Schmerzfreiheit kommen künstliche Gelenkprothesen an Knie, Hüfte, Schulter und Sprunggelenk. Eine anschließende Physiotherapie hilft beim Umgang mit dem neuen Gelenk und beim Wiederaufbau der Muskeln. Auch gelenkversteifende Operationen im Bereich des Hand- und Ellenbogengelenks können angewandt werden. Ziel der Therapie ist es jeweils, ein Fortschreiten der Arthrose zu verhindern und die Symptome und Schmerzen zu lindern.

Bildquelle: © Alila Medical Images | Fotolia

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