Weisheitszähne – Chirurgische Eingriffe

Nicht ganz ausgebildete Weisheitszähne sind eine Gefahr für die Mundhygiene - Eine Entfernung dieser kann dabei helfen

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Oralchirurgische Eingriff bei Weisheitszähnen
Foto © mkarco / iStockphoto

Bedeutung des Weisheitszahnes

Weisheitszähne werden auch als die dritten Backenzähne oder als die Achten (beim Zählen von der Kiefermitte) bezeichnet. Da die menschliche Lebenserwartung früher deutlich geringer war, galten Menschen bereits im Alter von 30 als weise. Dadurch, dass sich Weisheitszähne erst zwischen dem 17. und 25. Lebensjahr ausbilden, erhielten die Weisheitszähne ihren Namen.
Ein Durchbruch der Weisheitszähne kann in manchen Fällen auch ganz ausbleiben.

Charakteristika der Weisheitszähne

Durch verschiedene Merkmale lassen sich die Weisheitszähne von den anderen Backenzähnen unterscheiden. So weisen einige Weisheitszähne drei oder fünf Höcker auf, anstatt der gewöhnlichen vier. In der Regel sind die Wurzeln auch deutlich stärker und länger ausgeprägt als die anderen Backenzähne. Oftmals sind Weisheitszahnwurzeln auch gebogen.

Bei manchen Menschen ist die Anlage für die Weisheitszähne gar nicht vorhanden, während bei anderen statt der üblichen vier bis zu acht Weisheitszähne (sogenannte Distomolare) ausbildet werden.

Welche zahnmedizinischen Probleme können Weisheitszähne verursachen?

Bricht ein Weisheitszahn in der Mundhöhle durch, so kann es zu verschiedenen zahnmedizinischen Problemen kommen.
Sind die Weisheitszähne zwar angelegt, brechen jedoch nicht durch, so spricht man von einer Retention. Von einer Teilretention ist die Rede, wenn sie lediglich teilweise durchbrechen. Häufig liegen teilretinierte Zähne schief im Kieferknochen und sind schwer mit der Zahnbürste zu reinigen. So können sich Bakterien einnisten und Zahnfleischtaschen verursachen. Dadurch kann es zu bakterienbedingten Entzündungsprozessen am Zahnfleisch, sowie Abszesse oder Zysten kommen. Diese Entzündungen resultieren häufig in starken Schmerzen oder Schluckbeschwerden.

Die teilweise durchgetretenen Weisheitszähne grenzen häufig direkt an den benachbarten Backenzahn, weshalb ein erhöhtes Kariesrisiko entsteht. Darüber hinaus können querliegende Weisheitszähne die Zahnhartsubstanz benachbarter Zähne auflösen.

Oftmals ist für die Weisheitszähne kein Platz in der Mundhöhle vorhanden, was dazu führen kann, dass sich die übrigen Zähne im Zahnbogen verschieben, woraus Zahnfehlstellungen resultieren können. Diese müssen häufig mit aufwendigen und kostspieligen kieferorthopädischen Maßnahmen wieder behoben werden.

Weitere Komplikationen entstehen, wenn sich Weisheitszähne jeweils nur im Ober- oder Unterkiefer ausbilden. Dadurch, dass der Gegenspieler im gegenüberliegenden Kiefer fehlt, kann sich mitunter das Größenwachstums eines Weisheitszahnes über die Kaufläche hinaus erstrecken. Betroffene leiden häufig an Zähneknirschen, Zahnschäden oder Beschwerden des Kiefergelenkes.

Müssen Weisheitszähne immer zahnchirurgisch entfernt werden?

In der Zahnchirurgie zählt das Entfernen von Weisheitszähnen zu den häufigsten Eingriffen.
Wenn die Weisheitszähne aber ein ausreichendes Platzangebot haben um durchzubrechen und gerade und vollständig sind, können sie belassen werden.
Sollte jedoch eine Entfernung in Betracht kommen, unterscheidet man zwischen einem therapeutischen Entfernen bei akuten Komplikationen und prophylaktische Entfernen, wenn längerfristig Probleme absehbar sind.

Um eine eindeutige Diagnose stellen zu können, ist eine radiologische Abklärung der Lage der Weisheitszähne im Kiefer sowie der anatomischen Strukturen essentiell.

Zahnchirurgischer Ablauf einer Weisheitszahnentfernung

Ein vollständig herausgewachsener Weisheitszahn mit vergleichsweise geraden Wurzeln kann unter örtlicher Betäubung gezogen werden. Ist ein Weisheitszahn jedoch gedreht oder liegt schief im Kieferknochen ist ein operativer Eingriff erforderlich. Die operative Entfernung der Weisheitszähne stellt heutzutage einen standardisierten oralchirurgischen Eingriff dar.

In der Regel reicht eine Lokalanästhesie aus. Jedoch kann bei schwerwiegenden Eingriffen, Angstpatienten oder wenn mehrere Weisheitszähne gleichzeitig gezogen werden sollen, auch eine Sedierung oder Vollnarkose in Betracht gezogen werden. Die Form der Betäubung hängt von der individuellen Indikation und vom Schwierigkeitsgrad des Eingriffs ab.

Weisheitszähne können entweder einzeln, pro Kiefer oder pro Kieferseite oder gleich komplett entfernt werden. Welche Vorgehensweise für Sie die geeignetste ist, wird mit Ihnen in einem Beratungsgespräch ausführlich besprochen.
Sollten Sie sich unsicher sein, ob Ihre Weisheitszähne die richtige Lage haben oder aber bereits unter Komplikationen leiden, können Sie noch heute auf Arzttermine.de einen Zahnarzt in Ihrer Nähe finden und gleich kontaktieren.

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