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Vielleicht assoziieren Sie mit dem Begriff “Social Media” nur verwöhnte Jugendliche, die sich nicht konzentrieren können, weil sie immer wieder ein Selfie für Instagram machen müssen. Die ganzen Kanäle interessieren Sie auch nicht. Ob Facebook, Twitter, Snapchat oder wie sie alle heißen. Sie hoffen eher darauf, dass diese Phase in unserer Gesellschaft schnell vorbei geht und, dass Sie bald in Ruhe mit Ihrer wichtigen Arbeit vorankommen können. Aber was wäre, wenn Social Media auch einen wertvollen Nutzen für Sie haben könnte? Schließlich machen einige Unternehmen damit Milliardenumsätze. Sie können nicht alle falsch liegen, oder? In Anbetracht dieser Möglichkeit hat arzttermine.de sich mal die Aufgabe gestellt, alle Vorteile für Sie in einem Artikel zusammenzufassen. Wer weiß, vielleicht posten Sie selbst auch mal etwas – und das schneller als Sie denken.

Marketing

Der Grund, warum Ärzte sich mit Social Media beschäftigen ist, weil diese neue Möglichkeiten fürs Marketing bieten. Wenn man sie mit konventionellem Marketing vergleicht, wird schnell klar, warum sie so beliebt sind. Nehmen Sie mal an Sie verkaufen Golfschläger für Linkshänder und versuchen dieses Produkt mit einem Plakat auf einem gut besuchten Platz zu werben. Mit dieser Methode haben Sie den Vorteil, dass die ganze Stadt die Werbefläche sehen kann. Indirekt zahlen Sie jedoch auch dafür, dass die Rechtshänder das Plakat sehen, obwohl sie nicht zu Ihrer Zielgruppe gehören. Mit Social Media Marketing entfällt dieses Problem. Man kann genau bestimmen wer Ihre Werbung sieht und zahlen erst dann, wenn die Personen darauf klicken. Somit ist es gezielter und Sie können exakt nachvollziehen, wie erfolgreich jede Kampagne war. Aus diesem Grund nutzen immer mehr Ärzte die Kanäle zur Bekanntheitssteigerung, Imagebildung und Patientenbindung.

Social Media sind vor allem ein direkter Weg um Kontakt mit Patienten zu halten. Ärzte können beispielsweise darüber an Impfungen erinnern, neue Therapien oder allgemeine Neuigkeiten in der Praxis (wie zum Beispiel ein Online-Terminbuchungssystem) bekannt machen.

Unterstützung für Patienten

Für Patienten, die an seltenen Erkrankungen leiden, können Social Media sehr hilfreich sein. Sie bieten einen zusätzlichen Weg, Experten zu finden. Darüber hinaus können sie sich mit anderen Betroffenen (online oder offline) austauschen. Dies passiert tatsächlich. Die Gruppen haben den weiteren Vorteil für Ärzte, dass sie zur Rekrutierung von Probanden für Studien genutzt werden können.

Netzwerkerweiterung

Auch unter Ärzten sind Social Media nun zu einem wichtigen Tool zum Austausch fachlich relevanter Informationen geworden. Richtig eingesetzt können sie eine große Bandbreite an Fachkräften erreichen und auch zielgruppenspezifisch informieren. Beispielsweise können damit Therapieadhärenz und Prävention optimiert werden. Einige Experten berichten sogar, dass sie über solche Gruppen bereits schneller von neuen Entwicklungen erfahren, als durch Fachmagazine.

Ein Beispiel dafür ist Sermo, eine Vereinigung von Ärzten aus Ländern wie den USA, Spanien, Südafrika und Peru, die sich über neue oder interessante Fälle unterhalten. Die Diskussionen sind immer von einem hohen Niveau, da die Gruppe nur für Ärzte zugänglich ist.

Vorsicht!

Da die üblichen Social Media Kanäle wie Facebook oder Twitter von der allgemeinen Öffentlichkeit gesehen werden können, ist dort besondere Vorsicht bei Interaktionen mit Patienten dort angesagt. Solange der Patient selbst einverstanden und die Reichweite des Austausches klar ist, sollte einer Kommunikation nichts im Wege stehen. Dies wird jedoch zunehmend schwieriger in einer Zeit, in der die Verortung und Speicherung von Daten nicht mit Gewissheit nachvollzogen werden kann. Sollten Sie also eine Konversation auf Social Media mit einem Patienten führen, müssten Sie ganz deutlich den Rahmen erklären und die Einwilligung des Patienten ordentlich dokumentieren.

Fazit

Wie jede neue Technologie bietet Social Media Möglichkeiten, sowie Gefahren. Wer sich aber etwas informiert und Hilfestellung sucht, wenn dies nötig ist, kann sein Marketingangebot damit erweitern und seinen Kontakt zu Patienten stark verbessern.