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Blockade im Kopf: Erektionsstörung lösen

Ein Mann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt – symbolisch für medizinische Beratung bei psychischen Erektionsstörungen und vertrauensvolle Hilfe bei sexuellen Problemen.

Erektionsprobleme müssen nicht immer körperliche Ursachen haben. ©Chinnapong - stock.adobe.com

Erektionsprobleme müssen nicht immer körperliche Ursachen haben. Vor allem bei jungen Männern sind sie häufig Ausdruck psychischer Belastungen. In rund einem Drittel aller Fälle sind mentale Faktoren wie Versagensangst, Stress oder negative Beziehungserfahrungen der Auslöser – bei Männern unter 40 Jahren sogar in bis zu 90 %.

Typische Anzeichen einer psychischen Erektionsstörung

Ein häufiges Muster ist der sogenannte Teufelskreis: Ein einmaliges Erektionsversagen erzeugt Erwartungsangst, die wiederum zu Stress führt. Stresshormone verschlechtern die Durchblutung – die Erektion bleibt aus, was die Angst weiter verstärkt.

Mögliche Auslöser und Ursachen psychischer Erektionsstörungen

Die Entstehung einer psychischen Erektionsstörung kann vielfältige Ursachen haben:

Behandlungsmöglichkeiten

Psychische Erektionsstörungen sind gut behandelbar – oft schneller als körperlich bedingte. Ein ganzheitlicher Ansatz ist entscheidend.

Medikamentöse Unterstützung

Phosphodiesterase-5-Hemmer (PDE-5-Hemmer): Klassische Potenzmittel wie Sildenafil können auch bei psychischen Erektionsstörungen hilfreich sein. Sie durchbrechen den Teufelskreis, indem sie zunächst für sichere Erektionen sorgen und so das Selbstvertrauen stärken.

Ziel ist eine schrittweise Rückkehr zur selbstständigen Sexualität – ohne Medikamente.

Therapieform Erfolgsrate Dauer Besonders geeignet für
Sexualtherapie 70-80% 3-6 Monate Paare mit Kommunikationsproblemen
KVT 60-75% 2-4 Monate Männer mit Versagensängsten
EMDR 80-90% 1-3 Monate Traumabedingte Störungen
Medikamentöse Therapie 85-95% Individuell Schnelle Stabilisierung

 

Selbsthilfe-Strategien für den Alltag

Wann professionelle Hilfe nötig ist

Obwohl Selbsthilfe-Strategien sehr wirkungsvoll sein können, gibt es Situationen, in denen professionelle Unterstützung unerlässlich ist.

Alarmsignale für sofortige Hilfe

Wann professionelle Hilfe sinnvoll ist

Erste Anlaufstellen

  1. Hausarzt bzw. Hausärztin: Ausschluss körperlicher Ursachen und Überweisung
  2. Urologe bzw. Urologin: Spezialist für männliche Sexualfunktion
  3. Sexualtherapeut:in: Spezialisiert auf psychische und relationale Aspekte von sexuellen Funktionsstörungen
  4. Psychotherapeut:in: Bei tieferliegenden psychischen Problemen
  5. Paartherapeut:in: Bei Beziehungsproblemen, Kommunikationsschwierigkeiten oder ungelösten Konflikten

Fazit: Mentale Blockaden erfolgreich überwinden

Die Überwindung einer psychischen Erektionsstörung erfordert Geduld und Konsequenz, aber die Erfolgsaussichten sind sehr gut. Mit der richtigen Kombination aus Selbsthilfe, professioneller Unterstützung und partnerschaftlicher Kommunikation können die meisten Männer ihre mentalen Blockaden erfolgreich lösen und zu einer erfüllten Sexualität zurückfinden.

Wichtig ist dabei die Erkenntnis: Eine vorübergehende Erektionsstörung macht keinen Mann weniger wertvoll oder liebenswert. Sie ist ein Signal des Körpers, dass etwas aus dem Gleichgewicht geraten ist – und dieses Gleichgewicht lässt sich wiederherstellen.

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