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Fehlstellungen am Fuß: Die häufigsten Beschwerden im Überblick

Person sitzt auf dem Boden und hält schmerzhaft die Fußsohle, der Bereich des Vorfußes ist rot markiert – Symbolbild für Fußschmerzen durch Fehlstellungen wie Spreiz- oder Plattfuß.

Ungeeignetes Schuhwerk kann Fußfehlstellungen auslösen. © sorapop - stock.adobe.com

Unsere Füße tragen uns im Idealfall ein Leben lang zuverlässig durch den Alltag. In der Praxis kommt es jedoch häufig zu Einschränkungen, die durch Fehlstellungen oder Verformungen entstehen. Manche Probleme sind angeboren, andere entwickeln sich im Laufe der Jahre durch Belastung, ungeeignetes Schuhwerk oder genetische Faktoren. Viele Fußfehlstellungen lassen sich gut behandeln. Bei leichten Ausprägungen kommen meist konservative Maßnahmen zum Einsatz, bei ausgeprägten Beschwerden können operative Eingriffe sinnvoll sein. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht über die häufigsten Fehlstellungen im Fußbereich.

Das Haglund-Problem im Fersenbereich

Beim sogenannten Haglund-Problem handelt es sich um eine knöcherne Vorwölbung am hinteren oberen Rand des Fersenbeins. Bei starker Ausprägung ist eine Haglundferse-OP erforderlich, um die Beschwerden zu minimieren. Die Veränderung entsteht häufig durch dauerhaften Druck, ausgelöst durch festes Schuhwerk mit harter Fersenkappe und Arbeitsschuhen. Wer viel geht und steht ist besonders häufig betroffen.

Typisch sind Schmerzen und Rötungen im Fersenbereich, meist begleitet von einer Reizung des Schleimbeutels. Bereits leichte Berührungen können von Betroffenen als unangenehm empfunden werden. In frühen Stadien helfen gepolsterte Schuhe, Fersenentlastung und physiotherapeutische Maßnahmen. Bei ausgeprägten Beschwerden kann eine operative Korrektur notwendig werden.

Hallux valgus – eine weit verbreitete Fehlstellung

Eine der bekanntesten Fehlstellungen ist der Hallux Valgus, bei der der große Zeh nach außen abweicht und der Mittelfußknochen nach innen verschoben wird. Sichtbar wird das durch den typischen Ballen an der Fußinnenseite.

Die Fehlstellung Hallux Valgus entwickelt sich meist über Jahre hinweg, begünstigt durch enges Schuhwerk, hohe Absätze oder eine genetische Veranlagung. Anfangs stehen oft kosmetische Aspekte im Vordergrund, später können Schmerzen, Druckstellen und Entzündungen auftreten. Einlagen und Schienen können das Fortschreiten verlangsamen, eine dauerhafte Korrektur ist jedoch nur operativ möglich.

Plattfuß: Abgesenktes Längsgewölbe mit Folgen für den Bewegungsapparat

Beim Plattfuß ist das Längsgewölbe des Fußes stark abgeflacht oder vollständig eingesunken, sodass der Fuß nahezu komplett auf dem Boden aufliegt. Diese Fehlstellung ist besonders im Erwachsenenalter weit verbreitet und bleibt häufig lange unbemerkt.

Nicht jeder Plattfuß verursacht Beschwerden. Bei höherer Belastung können jedoch Schmerzen in den Füßen, Knien oder im Rücken auftreten. Ursache ist die veränderte Statik des gesamten Bewegungsapparates. Einlagen und gezieltes Fußtraining können die Beschwerden deutlich lindern und den Alltag erleichtern.

Spreiz- und Senkfuß: Häufige Kombination im Vor- und Mittelfuß

Bei einem Spreizfuß ist das Quergewölbe im Vorfuß abgesunken, wodurch sich die Zehen auseinanderziehen. Beim Senkfuß fehlt zusätzlich die natürliche Wölbung des Längsgewölbes. Beide Fehlstellungen treten häufig gemeinsam auf.

Typisch sind Druckschmerzen unter dem Vorfuß, Schwielenbildung und eine schnelle Ermüdung der Füße. Konservative Maßnahmen wie individuell angepasste Einlagen, barfußnahe Bewegung und gezielte Kräftigungsübungen können die Beschwerden wirksam reduzieren.

Hammerzehen: Fortschreitende Fehlstellung einzelner Zehen

Krümmen sich einzelne Zehen dauerhaft und lassen sich nicht mehr vollständig strecken, spricht man von Hammerzehen. Dabei sind häufig die mittleren Zehen betroffen. Ursache ist meist ein Ungleichgewicht zwischen Sehnen und Muskulatur, oft als Folge eines Spreizfußes oder durch ungeeignetes Schuhwerk.

In frühen Stadien lassen sich die Zehen noch passiv bewegen. Mit zunehmender Versteifung entstehen Druckstellen und Hühneraugen. Während konservative Maßnahmen anfangs hilfreich sein können, ist bei fortgeschrittenen Formen häufig ein operativer Eingriff erforderlich.

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