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Twitter ist schwer zu meistern. Vielleicht versuchen Sie seit Jahren mit einem gelegentlichen Tweet hier und da mehr Aufmerksamkeit für Ihre Praxis zu gewinnen, aber leider ist trotz allem die Anzahl Ihrer Follower gering geblieben. Es stimmt zwar, dass Sie dran bleiben sollten – die größten Erfolge kommen meist erst nach Jahren müheloser Twitter-Aktivität, doch vielleicht ist es auch an der Zeit Twitter anders zu gebrauchen. Anstatt Twitter als Lautsprecher zu benutzen (durch den man die Praxis wirbt), kann es auch als Resonanzkörper funktionieren. Darin birgt großes Potential: sich mit Patienten austauschen und schnell auf Ihre Bedürfnisse reagieren.

Mit Twitter zuhören

Mit über 100 Millionen täglicher Nutzer ist Twitter ein großer Sammelpunkt für Ideen und engagierte Menschen. So gesehen gibt es viele Möglichkeiten auf der Plattform Gespräche zu führen. Und selbst die Interaktionen an denen man nicht beteiligt ist, enthalten viele nützliche Informationen.

In dieser Hinsicht ist ein Unternehmen wie Twilert hilfreich. Darüber kann man nach Hashtags oder Keywords suchen und regelmäßig E-Mails erhalten, die den Suchkriterien entsprechen. Man kann einstellen, wie oft einem die E-Mails geschickt werden sollen. Obwohl einmal täglich generell ausreichend ist, gibt es Unternehmen, bei denen sich alle 10 Minuten Updates ins elektronische Postfach schleichen.
Achtung: Solche Emails können schnell überwältigend werden. Sorgen Sie also dafür, dass Sie sich die Keywords gut aussuchen. Generell, wird dies von Ihrem Ziel abhängig sein. Möchten Sie beispielsweise schnell schlechte Bewertungen identifizieren? Dann sollten Sie danach Ihre Keywords richten. Als Minimum ist somit eine gute Idee den Praxisnamen einzugeben so, dass Sie wissen, wann andere über Sie sprechen.
Darüber hinaus empfiehlt es sich eine E-Mail zu erhalten, wenn jemand Ihre Botschaften retweetet oder sobald Sie neue Follower bekommen. Twitter schickt automatisch E-Mails in vielen solcher Fälle, aber mit Twilert sind weitere Optionen einstellbar. Das Tool ist sehr praktisch.

Fachgespräche lauschen

Nicht nur der U.S. Präsident bevorzugt Twitter um ungefiltert Informationen in die Öffentlichkeit zu bringen. Viele Forschungsinstitutionen, Universitäten, Autoren und dergleichen mögen Twitter, denn damit können Sie es vermeiden, von Journalisten “missverstanden” zu werden. Wie oben bereits erwähnt sollten Sie auch hier zusehen, dass Sie die passenden Hashtags identifiziert haben. Diese sollten Sie natürlich nicht erfinden – Wahrscheinlich gibt es bereits Hashtags, die von Ihren Kollegen genutzt werden um Neuigkeiten in der Branche auszutauschen. Der Vorteil mit dieser Strategie ist, dass Sie generell über Twitter viel schneller Updates bekommen, als durch herkömmliche Medien.

Krankheitswellen einen Schritt voraus sein

In der Regel sind medizinische Arbeiter diejenigen, die Informationen über eine Epidemie sammeln. Kommen bestimmte Symptome immer wieder vor, wird dies gegebenenfalls dem Gesundheitsministerium gemeldet und irgendwann gibt es eine offizielle Reaktion. Das Problem mit dieser Strategie ist, dass Sie einige Aspekte des Gesamtbildes weglässt. Nur die Menschen, die Zugang zu Krankenhäusern oder Ärzten haben, können über diese Methode Ihre Daten weitergeben. Das heißt: Viele Krankheiten oder Informationen über Gewohnheiten werden ignoriert. Mit Social Media (insbesondere mit Twitter) können diese Aspekte jedoch Aufmerksamkeit bekommen.
Zum Beispiel: In Chicago im Jahr 2014 konnte die lokale Gesundheitsbehörde schneller auf Lebensmittelvergiftung in der Stadt anhand von Twitter reagieren. Einige Bürger hatten sich auf der Plattform beschwert, weswegen die Stadt mehr Restaurants auf Sauberkeit und Hygiene geprüft hat. Auf diesem Weg konnte die Epidemie schneller unter Kontrolle gebracht werden.

Ähnlicherweise hat Ming-Hsiang Tsou, ein Professor an der San Diego State University, die Verbindung zwischen Twitter und Grippe erforscht. Sein Team hat festgestellt, dass wöchentliche Tweets mit dem Thema Grippe mit bis zu 86 Prozent mit bundesweiten Grippendaten übereinstimmen.

Fazit

Auch wenn Sie selbst nicht aktiv tweeten möchten, ist Twitter eine gute Möglichkeit informiert zu bleiben. Seien es die neuesten Trends, die zum Gesprächsstoff unter Kollegen werden oder die Anfänge von der nächsten Krankheitswelle. Twitter bietet Ihnen die Möglichkeit als Erster davon zu erfahren.